SPD dominiert Top Ten Politiker büßen an Vertrauen ein - nur Pistorius nicht
13.06.2023, 13:06 Uhr Artikel anhören
Boris Pistorius konnte von einem relativ hohen Niveau noch zulegen.
(Foto: dpa)
Die meisten Politikerinnen und Politiker verlieren an Vertrauen. Aus den Top Ten ist Verteidigungsminister Pistorius der Einzige, der im Ranking des Trendbarometers zulegen kann. Überdurchschnittlich groß ist der Vertrauensverlust bei Wirtschaftsminister Habeck.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bleibt nicht nur der beliebteste Politiker Deutschlands, er ist auch einer der wenigen, die im Politiker-Ranking von Forsa zulegen: 59 Punkte erreicht der SPD-Politiker dort aktuell, ein Plus von drei Punkten im Vergleich zur letzten Umfrage vom April.
Für das Trendbarometer von RTL und ntv ermittelt Forsa regelmäßig, bei welchen Politikerinnen und Politikern die Bürger das Land "in guten Händen" sehen. Ihre Einschätzung können die Befragten mit Werten von 0 ("ist überhaupt nicht in guten Händen") bis 100 ("ist voll und ganz in guten Händen") abgeben.
Hinter Pistorius folgen auf dem zweiten Platz mit deutlichem Abstand drei Ministerpräsidenten: Daniel Günther aus Schleswig-Holstein, Hendrik Wüst aus NRW und Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg. Der CDU-Politiker Günther hat drei Punkte verloren, für seinen Parteifreund Wüst und den Grünen Kretschmann sind die Werte unverändert.
Dahinter folgt auf Platz fünf Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD mit 43 Punkten, SPD-Chef Lars Klingbeil mit 41 Punkten und Bundeskanzler Olaf Scholz mit 40 Punkten. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erreicht mit 38 Punkten Platz acht, den sie sich mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder teilen muss. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach folgt mit aktuell 37 Punkten auf Platz zehn. Damit stehen fünf Sozialdemokraten in den Top Ten, drei Unionspolitiker und zwei Grüne.
Den größten Vertrauensverlust musste Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hinnehmen, der im Vergleich zum April sechs Punkte verloren hat und gemeinsam mit Bundesfinanzminister Christian Lindner und CDU-Chef Friedrich Merz nur noch auf Platz elf kommt. Bundesjustizminister Marco Buschmann von der FDP und Bundesinnenministerin Nancy Faeser von der SPD erreichen jeweils 31 Punkte, FDP-Vize Wolfgang Kubicki kommt auf 30 Punkte, ein leichtes Plus von zwei Punkten.
Um vier Punkte zugelegt hat die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Sie liegt vier Punkte vor Linken-Chefin Janine Wissler, die ebenfalls zugelegt hat. Der Linken-Vorstand um Wissler hat erst gerade einen Beschluss verabschiedet, in dem es heißt, die Zukunft der Partei finde ohne Wagenknecht statt. Hintergrund sind die immer wiederkehrenden Ankündigungen Wagenknechts, möglicherweise eine eigene Partei zu gründen. Schlusslichter des Politiker-Rankings sind die AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla.
Im Vergleich zum letzten Politiker-Ranking im April 2023 ist das Vertrauen zu zehn der zwanzig politischen Akteure geringer. Überdurchschnittlich groß ist der Vertrauensrückgang bei Habeck mit minus 6 Punkten. Unverändert geblieben sind die Werte für vier politische Akteure. Verbessert haben sich die Vertrauenswerte für 6 der 20 Politiker und Politikerinnen.
Das größte Vertrauen bei den jeweils eigenen Anhängern genießen Söder, Scholz und Pistorius mit jeweils 78 Punkten, gefolgt von Baerbock mit 76 Punkten, Lindner mit 74 Punkten, Habeck mit 73 Punkten und Klingbeil mit 70 Punkten. Der Rückhalt des CSU-Vorsitzenden Söder bei den Anhängern seiner Partei ist auch im Juni weiterhin deutlich größer als der des CDU-Vorsitzenden Merz bei den Anhängern der CDU.
Die Daten zum Politiker-Ranking wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 7. bis 9. Juni 2023 erhoben. Datenbasis: 1507 Befragte.
Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo/mmo