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Verstoß gegen UN-Beschlüsse? Putin schenkt Kim Jong Un neue Luxuskarosse

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Kreml-Chef Wladimir Putin bei einem Treffen im September 2023. Beide Länder bauen ihre Handelsbeziehungen aus.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und Kreml-Chef Wladimir Putin bei einem Treffen im September 2023. Beide Länder bauen ihre Handelsbeziehungen aus.

(Foto: picture alliance / newscom)

Während Kim Jong Uns Besuch in Russland im September zeigt ihm Putin eine heimische Luxuslimousine. Jetzt schenkt der Kremlchef Nordkoreas Machthaber ein Auto des russischen Staatskarossen-Herstellers Aurus. Jedoch ist die Einfuhr von Luxusgütern in das autoritär geführte Land durch die UN verboten.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Berichten staatlicher Medien zufolge von Russlands Präsident Wladimir Putin als Zeichen ihrer guten Beziehungen ein Auto geschenkt bekommen. Dabei handelt es sich um ein Auto des russischen Staatskarossen-Herstellers Aurus, wie Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der russischen Nachrichtenagentur RIA bestätigte. Moskau habe das in Russland hergestellte Fahrzeug für den "persönlichen Gebrauch" Kims übergeben. Das Auto wurde am Sonntag von einem Sekretär des Zentralkomitees der Arbeiterpartei und der Schwester Kims, Kim Yo Jong, empfangen, wie nordkoreanische Medien berichteten. Kim Yo Jong habe Kims Dank an Putin übermittelt und das Geschenk als eine "klare Demonstration der besonderen persönlichen Beziehungen zwischen beiden Anführern" bezeichnet.

In Südkorea wurde bereits vermutet, dass das Geschenk unter die Kategorie Luxusgüter fallen und damit eine Verletzung von UN-Beschlüssen darstellen könnte. Diese untersagen unter anderem den Export solcher Güter nach Nordkorea. Das von Kim Jong Un autoritär regierte Land unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms internationalen Sanktionen.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im vergangenen September Russland besucht und Präsident Wladimir Putin getroffen. Dabei beschlossen beide den Ausbau der Zusammenarbeit auf "allen Gebieten", die Kooperation beider Länder wurde daraufhin tatsächlich deutlich intensiviert. Putin hatte Kim bei dessen Besuch des Raumfahrtzentrums Kosmodrom Wostotschny im russischen Fernen Osten eingeladen, in seine Staatskarosse Aurus Senat einzusteigen. Kim selbst fuhr in einer Maybach-Limousine, die er in einem Sonderzug aus Pjöngjang mitgenommen hatte, zum Raumfahrtzentrum.

Kim ist ein begeisterter Autoliebhaber und besitzt eine große Sammlung ausländischer Luxusfahrzeuge, die wahrscheinlich eingeschmuggelt wurden. Gesehen wurde er schon unter anderem in Mercedes-Limousinen, einem Rolls-Royce Phantom und einem Lexus-Geländewagen, allesamt Luxusgüter, deren Lieferung nach Nordkorea durch Resolutionen des UN-Sicherheitsrats gegen das Atom- und Raketenprogramm des asiatischen Staates verboten ist.

Luxusläden und deutsche Autos in Nordkorea

Die US-Regierung hatte im Oktober mitgeteilt, Nordkorea habe Russland mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition für den Krieg in der Ukraine geschickt. Auch ein UN-Bericht spricht unter Berufung auf einen hochrangigen Vertreter eines "Mitgliedsstaates" von den Containern und einem möglichen Beleg für deren Lieferung. Eine bereits von der US-Regierung veröffentlichte Satellitenaufnahme soll zwei Schiffe unter russischer Flagge zeigen, die Container von der nordkoreanischen Hafenstadt Rason nach Dunai in Russland transportierten. Diese seien dann per Bahn zu einem russischen Munitionsdepot nahe der ukrainischen Grenze gebracht worden. Die UN-Experten betonen, nicht verifizieren zu können, was sich in den Containern befunden habe.

Der Westen vermutet, dass Nordkorea Artillerie-Munition und Raketen zum Einsatz in der Ukraine an Russland liefert. Russland hat das weder dementiert noch bestätigt. Nordkorea bestreitet den Vorwurf von Waffenlieferungen an Russland, die ebenfalls einen Verstoß gegen UN-Sanktionen darstellen würden.

In dem Bericht heißt es weiter, sanktionierte Waren aus dem Ausland seien in Nordkorea zunehmend zu finden. So gebe es in mehreren Städten Kaufhäuser, die westliche Luxusprodukte anböten. Auch habe man Notiz von einer "beträchtlichen Zahl ausländischer Kraftfahrzeuge" in Nordkorea genommen: "Ein dem Anschein nach neuer Mercedes-Benz Maybach GLS 600 SUV und eine Maybach-Limousine S650 wurden im November und Dezember gesehen, wie sie von Kim Jong Un und hochrangigen Beamten benutzt wurden." Designertaschen und Kleidung, unter anderem von der französischen Marke Dior, seien ebenfalls von hochrangigen Regierungsvertretern getragen worden.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP

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