Politik

Kriegsschiffe beschießen IS-Lager Russland fliegt neue Angriffe in Syrien

Erneut haben russische Jets Ziele in Syrien bombardiert.

Erneut haben russische Jets Ziele in Syrien bombardiert.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Die gemeinsame Offensive von russischen Kampfjets und syrischen Bodentruppen geht weiter. Unklar ist jedoch, wem genau die Angriffe gelten. Man habe Lager des IS beschossen, heißt es aus Moskau. Die Kritik an Russland verstummt aber nicht.

Syrische Bodentruppen haben mit Unterstützung der russischen Luftwaffe weitere Rebellenstellungen im Westen Syriens unter Beschuss genommen. Die schweren Angriffe hätten Aufständischen in der strategisch wichtigen Ghab-Ebene gegolten, teilte die oppositionelle Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte mit. Deren Angaben können nicht von neutralen Stellen überprüft werden.

Menschen durchsuchen Trümmer in der nordsyrischen Stadt Darat Izza - die Häuser sollen bei russischen Angriffen zerstört worden sein.

Menschen durchsuchen Trümmer in der nordsyrischen Stadt Darat Izza - die Häuser sollen bei russischen Angriffen zerstört worden sein.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Unklar war zunächst, ob Extremisten des Islamischen Staats (IS) oder andere Gruppen angegriffen wurden. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, russische Kriegsschiffe hätten bereits am Mittwochabend vom Kaspischen Meer aus Ausbildungs- und Munitionslager sowie Kommando-Zentren des IS in Syrien angegriffen.

Am Mittwoch hatte Syrien erstmals gemeinsam mit Russland eine große Offensive gegen Aufständische eingeleitet. Bei den Angriffen in der Provinz Hama seien keine strategischen Erfolge erzielt worden, erklärte die Beobachterstelle. In den Gefechten seien mindestens 13 syrische Soldaten und 7 Rebellen getötet worden.

Kritik an russischem Vorgehen

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen forderte die Führung in Moskau auf, ihre Angriffe auf den IS zu konzentrieren. "Wenn Russland diejenigen angreift, die den Islamischen Staat bekämpfen, dann stärkt das den Islamischen Staat", warnte sie. "Das kann nicht in unserem gemeinsamen Interesse sein, das kann auch nicht in Russlands Interesse sein." Der IS heize das Grauen in Syrien an und sei eine der Hauptursachen für den Strom der Flüchtlinge. Daher müsse er militärisch bekämpft werden.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland derweil auf, die Hilfe für Assad zu stoppen. "Meine Sorge ist, dass die Russen ihre Angriffe nicht hauptsächlich gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat richten, sondern gegen andere Oppositionsgruppen, und dass sie damit das Regime stützen", sagte er zum Auftakt eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Er appelliere daher an Russland, eine konstruktive Rolle im Kampf gegen den IS zu spielen.

Seit Beginn seiner Angriffe vor einer Woche wird Russland vorgeworfen, gegen alle Gegner von Präsident Baschar al-Assad im Bürgerkrieg vorzugehen, darunter auch gemäßigte Rebellen. Nach Angaben des Außenministeriums in Washington gelten mehr als 90 Prozent der russischen Luftangriffe nicht dem IS. Nach Angaben aus den USA mussten zudem Kampfjets der US-Armee Einsätze in Syrien abbrechen, um nicht zu nahe an russische Kampfflieger zu geraten.

Quelle: ntv.de, mli/rts

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