Militärhilfe läuft weiter Russland will Assad in Anti-IS-Koalition
07.09.2015, 16:40 Uhr
Russland lässt Baschar al-Assad nicht fallen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Russland will im Syrien-Konflikt die Karten neu mischen. Für Moskau ist der Damaszener Machthaber Assad die "wirksamste Kraft" gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Die USA sind gegen ein verstärktes militärisches Engagements Russlands.
Russland hat die von der US-Regierung geäußerte Besorgnis über ein mögliches militärisches Eingreifen in Syrien als unbegründet zurückgewiesen. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, sagte, die Regierung in Moskau habe "nie die Tatsache verschwiegen, dass es Militärmaterial an die syrischen Behörden für deren Antiterrorkampf" liefere. Der Außenminister Sergej Lawrow habe seinem US-Kollegen Außenminister John Kerry bestätigt, dass diese Hilfe weiter gewährt werde.
Russland sei der Ansicht, dass im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die syrischen Regierungstruppen die "wirksamste Kraft" seien, fügte die Sprecherin hinzu. Eine Ausweitung der militärischen Unterstützung für die syrische Regierung sei ihr nicht bekannt.
Washington warnt Moskau
Kerry hatte in einem Telefonat mit Lawrow am Wochenende nach Angaben seines Ministeriums gesagt, ein stärkeres militärisches Engagement in Russland in Syrien werde den Konflikt weiter anheizen und zu mehr Todesopfern führen. Außerdem bestehe die Gefahr einer Konfrontation mit der von den USA angeführten Militärkoalition gegen den IS.
Nach Angaben der "New York Times" soll Russland ein militärisches Vorauskommando nach Syrien beordert haben. Außerdem habe Moskau Fertigteile zum Bau von Unterkünften sowie einen mobilen Flugkontrollturm für einen syrischen Flugplatz geliefert.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag erklärt, Mutmaßungen, wonach sich Russland in Syrien militärisch am Kampf gegen den IS beteiligen werde, seien "voreilig". Moskau drängt seit längerem darauf, die von den USA geführte Anti-IS-Koalition zu verbreitern und syrische Regierungstruppen mit einzubeziehen. Die Gegner des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad lehnen dies ab.
Quelle: ntv.de