RTL/ntv-Trendbarometer SPD und Grüne geben nach, FDP und BSW legen leicht zu
15.10.2024, 14:03 Uhr Artikel anhören
Die Union hat einen offiziellen Kanzlerkandidaten und der hält den Vorsprung der Konservativen auf die Ampel. Friedrich Merz kann sogar im Direktvergleich mit Bundeskanzler Olaf Scholz seinen Vorsprung ausbauen. Etwas aufatmen können laut RTL/ntv-Trendbarometer die Freidemokraten.
Im neuen RTL/ntv-Trendbarometer gibt es etwas Bewegung - zum Leidwesen von Grünen und SPD und zur Freude von FDP und BSW. Mit jeweils einem Punkt Verschiebung bleibt die Dynamik aber im Rahmen der statistischen Fehlertoleranz. CDU und CSU bleiben mit unveränderten 31 Prozent Zustimmung deutlich vorn, gefolgt von der ebenfalls unverändert bei 17 Prozent liegenden AfD. Die SPD fällt um einen Prozentpunkt auf 16 Prozent zurück. Die Grünen liegen mit einem Punkt weniger - wie schon Ende September - wieder bei 10 Prozent. Das ist der schlechteste Wert für die Partei seit November 2017.
Die FDP nähert sich mit einem Prozentpunkt mehr wieder der Fünf-Prozent-Hürde an. Auch das BSW hat einen Punkt mehr als in der Vorwoche, würde mit nun 7 Prozent deutlich den Einzug in den Bundestag schaffen. Die Linke stagniert auf existenzgefährdendem Niveau.
Würde der Bundestag in dieser Woche gewählt, könnten die Parteien dem RTL/ntv-Trendbarometer zufolge mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 31 Prozent (Bundestagswahl im September 2021: 24,1 Prozent), AfD 17 Prozent (10,3 Prozent), SPD 16 Prozent (25,7 Prozent), Grüne 10 Prozent (14,8 Prozent), BSW 7 Prozent (-), FDP 4 Prozent (11,5 Prozent). Für sonstige Parteien stimmen 12 Prozent der Befragten - unverändert zur Vorwoche.
Die Sozialdemokraten können auch in der Kanzlerfrage nicht aufschließen, im Gegenteil: Müssten sich die Befragten zwischen Olaf Scholz und Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz entscheiden, würden 24 Prozent für den Amtsinhaber stimmen und 28 Prozent für den Herausforderer. In der Vorwoche hatte Scholz noch einen Punkt mehr und Merz einen Punkt weniger. So hat sich der Abstand auf vier Prozentpunkte verdoppelt, während unverändert 48 Prozent der Befragten beide Kandidaten ablehnen.
Im Osten weichen die Werte etwas vom Gesamtschnitt ab: 55 Prozent lehnen beide Kandidaten ab. Scholz kommt dort auf 21 Prozent und Merz auf 24 Prozent. Bei den Männern liegt Merz deutlich vorn: 31 Prozent bevorzugen den CDU-Vorsitzenden, 21 Prozent den SPD-Kanzler. Scholz kann dagegen 27 Prozent der befragten Frauen für sich gewinnen, Merz nur 25 Prozent. Beide Männer euphorisieren das eigene Lager nicht gerade: Von den CDU/CSU-Anhängern ziehen 64 Prozent Merz vor, 29 Prozent wollen keinen der beiden. Bei den SPD-Anhängern sprechen sich 68 Prozent der Befragten für Scholz aus und 24 Prozent lehnen beide gleichermaßen ab.
Fast keine Veränderung gibt es in der Frage der politischen Kompetenz der großen Parteien. Unverändert 19 Prozent der Befragten nannten die Union. Die SPD verliert einen Prozentpunkt: Mit 8 Prozent Nennung liegt sie nun gleichauf mit der AfD. Die Grünen werden weiter von 6 Prozent der Befragten genannt. Die FDP verdoppelt ihren Zustimmungswert in der Frage, welche Partei mit den Problemen in Deutschland am besten fertig wird, von einem auf zwei Prozent. Mit 4 Prozent fällt die Zustimmung zu den sonstigen Parteien um einen Punkt. Keiner Partei trauen 53 Prozent politische Kompetenz zu, ein Punkt mehr als in der Vorwoche.
Als wichtiges Thema stuften im Befragungszeitraum 40 Prozent der Befragten den Nahostkonflikt ein. 34 Prozent nannten die Bundesregierung und 33 Prozent den Krieg in der Ukraine. Die wirtschaftliche Lage schätzten 27 Prozent als wichtig ein. Die Regierungsbildungen nach den Landtagswahlen im Osten wurden von 17 Prozent der Umfrageteilnehmer genannt. Es folgen die Zuwanderung mit 10 Prozent, der Wahlkampf in den USA mit 9 Prozent sowie Klima und Umwelt mit 8 Prozent.
Die Daten zum RTL/ntv-Trendbarometer wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 8. und 14. Oktober erhoben. Datenbasis: 2501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 2,5 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, shu