Stern-RTL-Wahltrend Schlechte Zeiten für Gabriel und Merkel
10.08.2016, 07:35 Uhr
40 Prozent der Deutschen wollen weder Gabriel noch Merkel als Kanzler.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Jahr vor der Bundestagswahl hadern die Deutschen mit ihren beiden wichtigsten Politikern. Fast jeder Zweite wünscht sich weder Merkel noch Gabriel als Regierungschef. Derweil wachsen die Chancen für ein Bündnis aus Union und Grünen.
Die neue Forsa-Umfrage dürfte in dieser Woche weder bei der Kanzlerin noch beim Vizekanzler für Jubelsprünge sorgen. Für CDU-Chefin Angela Merkel setzt sich der seit Wochen anhaltende Abwärtstrend fort. In der Kanzlerpräferenz verliert sie zum vierten Mal in Folge jeweils einen Prozentpunkt. Inzwischen ist sie auf 45 Prozent abgerutscht. Nur zur Erinnerung: Noch im vergangenen Jahr hatte die Kanzlerin Zustimmungswerte von mehr als 60 Prozent erreicht.
Aber auch SPD-Chef Sigmar Gabriel steht im neuen Stern-RTL-Wahltrend nicht gut da. Während sich die Beliebtheitswerte Merkels seit Wochen im Sinkflug befinden, kommt der SPD-Chef nicht vom Fleck. Nur 15 Prozent der Deutschen sehen in ihm aktuell den besseren Regierungschef. Von den Werten der Kanzlerin kann er nur träumen. Bemerkenswert ist: Immerhin 40 Prozent würden sich aktuell für keinen der beiden entscheiden.
Auch in der Parteipräferenz gibt es für Gabriels Genossen wenig zu lachen. Zuletzt gelang es der SPD zwar, wieder über die 20-Prozent-Marke zu klettern. Nun geht es wieder runter: Gleich um zwei Prozentpunkte auf 21 Prozent rutscht die Partei ab. Zuversicht auf die in einem Jahr stattfindende Bundestagswahl dürfte das nicht gerade verbreiten.
Rot-Rot-Grün hat keine Chance
Und sonst? Während es für Merkel runter geht, legen CDU und CSU um einen Punkt auf 36 Prozent zu. Von den Verlusten der SPD profitieren offenbar auch Linke und Grüne. Beide gewinnen ebenfalls leicht und klettern auf 10 beziehungsweise 13 Prozent. Die FDP muss wieder um den erneuten Einzug in den Bundestag zittern und erreicht nur noch 5 Prozent. Die AfD bleibt derweil - wie inzwischen schon seit vier Wochen - bei stabilen 9 Prozent.
Ein Blick auf die möglichen Koalitionen: Sowohl die Große Koalition (57 Prozent) als auch ein Bündnis aus Union und Grünen (49 Prozent) hätten zurzeit eine Mehrheit. Für Schwarz-Grün ist das der beste Wert seit Ende März. Für Rot-Rot-Grün (44), Ampel (39) oder Schwarz-Gelb (41) genügt es weiterhin nicht zum Regieren.
Für den Stern-RTL-Wahltrend wurden vom 1. bis zum 5. August 2501 Personen befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Punkten.
Quelle: ntv.de, cro