Politik

Absturz von Egypt-Air-Maschine Suchtrupps finden Wrackteile vor Kreta

Noch ist das Schicksal der 66 Insassen von Flug MS804 unbekannt.

Noch ist das Schicksal der 66 Insassen von Flug MS804 unbekannt.

(Foto: dpa)

Auf dem Flug nach Kairo verschwindet Flug MS804 vom Radar. Klar ist bislang, dass der A320 mit 66 Menschen an Bord innerhalb von zwei Minuten dramatisch an Höhe verlor. Nun finden Suchmannschaften Wrackteile im Meer. Dem ägyptischen Luftfahrtminister zufolge ist ein Anschlag wahrscheinlicher als ein Unfall.

Was passierte mit Flug MS804? Fest steht: Das Flugzeug mit dem Ziel Kairo verschwand zwischen 3.27 und 3.29 Uhr vom Radar. In diesen zwei Minuten sei die aus Paris kommende Maschine nach links geschwenkt und dann von 37.000 Fuß auf 15.000 Fuß abgesackt, bevor sie nochmals um 60 Grad nach rechts abdriftete und weiter auf nur noch 10.000 Fuß sank, berichtet der "Guardian" und bezieht sich auf Informationen aus dem griechischen Verteidigungsministerium.

Mittlerweile haben Suchtrupps 230 Meilen vor Kreta zwei große Wrackteile gefunden. Die Teile sollen weiß und rot sein. Griechische Medien berichten, dass Rettungswesten im Meer gesichtet worden sein sollen. Schiffe sind nun auf dem Weg zu der Fundstelle, um die Trümmerteile in Augenschein zu nehmen.

Ägyptens Luftfahrtminister Scherif Fathi sagte, dass ein terroristischer Anschlag für den Absturz der Maschine wahrscheinlicher sei als ein technisches Problem. Kurz zuvor hatte er sich nicht festlegen wollen, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelte.

Russischer Geheimdienst geht von Anschlag aus

Auch der Chef des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB erklärte, dass er von einem Anschlag ausgehe. "Allem Anschein nach ist es ein Terrorakt, bei dem 66 Bürger verschiedener Staaten umgekommen sind", sagte Alexander Bortnikow der Agentur Interfax zufolge. Details nannte er nicht. Der FSB-Chef war Ende 2015 eng in die Ermittlungen nach dem Absturz eines russischen Ferienfliegers in Ägypten eingebunden. Eine Bombe, die vermutlich von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gelegt wurde, riss damals 224 Menschen in den Tod.

Gegen menschliches Versagen spricht, dass der Pilot der Egypt-Air-Maschine nach Angaben der Fluggesellschaft 6275 Flugstunden absolviert hatte, 2101 davon mit Maschinen des Typs Airbus A320. "Bei deutschen Airlines erreicht man diese 6000 Flugstunden ungefähr nach zehn Jahren", sagte der Sprecher der Pilotengewerkschaft Cockpit, Markus Wahl. "Man kann also durchaus sagen, dass er erfahren gewesen ist." Der Copilot hat Egypt-Air zufolge 2766 Flugstunden absolviert.

An Bord der Egypt-Air-Maschine waren 66 Menschen auf dem Weg von Paris nach Kairo. Der Kontakt brach nach Angaben der Fluggesellschaft 280 Kilometer vor dem ägyptischen Festland ab.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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