Politik

Neue Rolle für BA-Chef Weise Tausende Helfer für Asylanträge geplant

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, soll den Stab leiten.

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, soll den Stab leiten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge kommt bei den Asylanträgen schon lange nicht mehr hinterher. Jetzt hat es auch keinen Leiter mehr. Die Zahl der Mitarbeiter könnte sich nun aber auf einen Schlag verdoppeln - durch Personal der Arbeitsagentur.

Vor dem Hintergrund der steigenden Flüchtlingszahlen wollen die Bundesagentur für Arbeit (BA) und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) enger zusammenarbeiten. Beide Behörden folgen damit einer Bitte von Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Die Bundesagentur und das Bundesamt arbeiten schon jetzt bei der Integration von Flüchtlingen eng zusammen. Das soll jetzt weiter intensiviert und der jetzigen Situation angepasst werden", berichtete ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit. Er bestätigt damit Teile eines Berichts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Nach Informationen der Zeitung soll dazu eigens ein Arbeitsstab eingerichtet werden, der auf Bitten von Kanzlerin Merkel von BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise geleitet werden soll. Dem Stab sollen auch Vertreter des Bamf angehören. Das bestätigte ein Sprecher der Bundesagentur dem Bayerischen Rundfunk.

Demnach wird Weise seinen neuen Job neben seiner Leitungsfunktion der BA ausüben. Er werde damit aber nicht automatisch zum Nachfolger des zurückgetretenen Präsidenten des Bamf Manfred Schmidt. Der war zuvor aus "persönlichen Gründen" zurückgetreten, nachdem es zunehmend Kritik an der schleppenden Bearbeitung der Asylanträge durch das Bamf gab, wo sich knapp 300.000 unerledigte Anträge angesammelt haben.

Bis zu 3000 Mitarbeiter

Der FAZ zufolge ist auch im Gespräch, dass bis zu 3000 Mitarbeiter der Bundesagentur zur Unterstützung ins Bundesamt für Migration wechseln. Darüber solle beim Flüchtlingsgipfel am 24. September im Kanzleramt beraten werden. Die Belegschaft des Bundesamtes würde sich damit auf einen Schlag verdoppeln. Beide Behörden haben ihre Zentrale in Nürnberg.

Zu einem Spitzentreffen zum Thema Flüchtlinge hat das Bundeswirtschaftsministerium zudem am Freitag Vertreter der Allianz für Aus- und Weiterbildung eingeladen, zu der Wirtschaft, Gewerkschaften und Länder gehören. Die Minister für Wirtschaft, Arbeit und Bildung - Sigmar Gabriel, Andrea Nahles und Johanna Wanka - wollen sich anschließend mit dem Präsidenten des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Eric Schweitzer, und Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer vor der Presse äußern.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP

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