Politik

Bomben auf Frauen und Kinder USA: Vorwürfe gegen Putin und Assad

Zehntausende Menschen flüchten im Norden Syriens vor der neuen Großoffensive in Richtung Türkei. Der Westen ist überzeugt, dass die Angriffe den Rebellen und nicht dem IS gelten. US-Außenminister Kerry spricht von vielen Frauen und Kindern unter den Opfern.

Die USA haben im Zusammenhang mit der Offensive um Aleppo schwere Vorwürfe gegen Russland und den syrischen Machthaber Baschar al-Assad erhoben. Der amerikanische Außenminister Kerry sagte laut CNN, Russland treffe mit seinen Luftangriffen zu großen Teilen auch Frauen und Kinder.

Der türkische Präsident Erdogan warf Russland zudem vor, zusammen mit der syrischen Regierung für den Tod von 400.000 Menschen verantwortlich zu sein. Dafür müsse die Regierung in Moskau zur Rechenschaft gezogen werden, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Dogan. "Durch die Kooperation mit dem Regime ist die Zahl der Menschen, die sie in Syrien getötet haben, auf 400.000 angestiegen", sagte Erdogan demzufolge während eines Staatsbesuchs im Senegal.

Russland unterstützt die syrische Regierung massiv mit Luftangriffen im Kampf gegen die Rebellen. Anfang der Woche hatten sie gemeinsam mit der libanesischen Hisbollah-Miliz eine Großoffensive im Norden des Landes begonnen. Zehntausende Menschen sind seitdem auf der Flucht.

Russland weist alle Vorwürfe zurück

Nach UN-Angaben sollen sich bis zu 30.000 syrische Flüchtlinge nahe der Grenze zur Türkei versammelt haben. Allein am geschlossenen Grenzübergang Bab al Salam warteten bis zu 20.000 Menschen auf Einlass in das Land, wie das UN-Büro für Nothilfekoordinierung mitteilte. Zusätzlich harrten zwischen 5000 und 10.000 Vertriebene in der Grenzstadt Asas nur wenige Kilometer vom türkischen Staatsgebiet entfernt aus. In die syrische Stadt Afrin etwas weiter im Landesinnern hätten sich weitere etwa 10.000 Menschen geflüchtet.

Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte Russland und der syrischen Regierung auf, ihre Angriffe auf Rebellenstellungen einzustellen. "Alle müssen verstehen - und das gilt vor allem für das Assad-Regime und auch für Russland -, dass die Verschlechterung der humanitären Situation natürlich die Möglichkeit, auch politische Gespräche zum Erfolg zu führen, noch einmal verringert", sagte sie mit Hinweis auf die unterbrochenen Syrien-Friedensgespräche.

Die russische Regierung kann die Vorwürfe des Westens nicht nachvollziehen. Ein Kremlsprecher sagte, Russland setze sich für eine friedliche Lösung des Konflikts ein, unterstütze die syrische Regierung aber im Kampf gegen den Terrorismus.

Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa/rts

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