Politik

"Sind weiter auf dem Vormarsch" Ukraine befreit Gebiet, das seit 2014 besetzt war

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Ukrainische Soldaten der 68. Jäger-Brigade Anfang des Monats beim Training außerhalb der Kleinstadt Kurakhowe westlich von Donezk.

Ukrainische Soldaten der 68. Jäger-Brigade Anfang des Monats beim Training außerhalb der Kleinstadt Kurakhowe westlich von Donezk.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

Im Rahmen ihrer Gegenoffensive vermelden die ukrainischen Streitkräfte einen bemerkenswerten Erfolg: Nicht weit entfernt von Donezk wollen sie ein Gebiet befreit haben, das seit 2014 durch russische Kräfte besetzt war. Dem vorausgegangen waren heftige Kämpfe.

Nicht erst seit der großangelegten Invasion im Februar 2022, sondern bereits seit 2014 attackieren russische Kämpfer die Ukraine und halten Gebiete in dem Land besetzt. Dazu gehört die Region Donezk mit der gleichnamigen Großstadt. Damals wird dort ein rechtswidriges Unabhängigkeitsreferendum abgehalten und die selbsternannte "Volksrepublik Donezk" gegründet. Seit über neun Jahren tobt der Krieg. Umso bemerkenswerter ist, was den ukrainischen Streitkräften nun gelungen sein soll: Wie der Brigadegeneral der Tavria-Truppengruppe, Alexander Tarnavskyi, auf Telegram mitteilte, wurde ein Gebiet bei Krasnohoriwka befreit, das seit 2014 von den Invasoren besetzt war. Krasnohoriwka liegt rund 25 Kilometer westlich der Großstadt Donezk.

Die Befreiung soll dabei schon vor einer Woche stattgefunden haben. Die Nachricht wurde Berichten zufolge jedoch aus "taktischen Erwägungen" absichtlich um eine Woche verzögert. Militärquellen sagten ntv-Reporterin Nadja Kriewald, dass es sich bei dem Gebiet um Staromychajliwka handelt, einem Außenbezirk von Donezk. "Unsere Streitkräfte sind weiter auf dem Vormarsch", schrieb Brigadegeneral Tarnavskyi. Er hatte zuletzt mehrfach über größere Verluste der russischen Streitkräfte und heftige Kämpfe berichtet.

Ukrainische Streitkräfte kommen "stetig voran"

So sollen die Kreml-Truppen an der Tavria-Front vor einer Woche alleine an einem Tag fünf Kompanien verloren haben und dazu viel an schwerem Kriegsgerät wie Panzern. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben jedoch nicht. Auch süd- beziehungsweise südwestlich von Krasnohoriwka und Donezk, bei Wuhledar, sollen ukrainische Truppen laut Tarnavskyi vergangene Woche vorgerückt sein.

Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte kürzlich auf Telegram mitgeteilt, die Offensive im Süden des Landes laufe wie geplant. Die ukrainischen Truppen kämen schrittweise und stetig voran, auch wenn sie durch russische Minenfelder behindert würden. "Man sollte nicht erwarten, dass die Offensive etwas sehr Schnelles ist", sagte sie. Der Hauptschlag stehe noch bevor. Einige Reserve-Einheiten würden erst später eingesetzt. Der Osten bleibe der Schwerpunkt der russischen Angriffe. Russland versuche dort weiterhin, die Oblaste Donezk und Luhansk in der Industrieregion Donbass vollständig zu erobern.

Unklar ist bislang, inwiefern sich das Chaos in Russland durch die Rebellion der Wagner-Söldnergruppe gegen die russische Militärführung auf die Kriegsabläufe in der Ukraine auswirkt. Diese hatten in Rostow ein Hauptquartier des südlichen Militärbezirks eingenommen, eine wichtige Kommandozentrale. Unterbindet ihr Chef Jewgeni Prigoschin die Versorgungslinien, hätte das schwerwiegende Folgen für die russischen Truppen im Osten der Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte könnten die Gunst der Stunde für neue Angriffe nutzen. Maljar sprach bereits von einer "einmaligen Gelegenheit".

Quelle: ntv.de, rog

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