Psyche und Schweinegrippe Arbeitnehmer kränkeln öfter
03.03.2010, 14:47 UhrSchweinegrippe und psychologische Leiden: Der Krankheitsstand der Beschäftigten in Deutschland ist 2009 sprunghaft angestiegen. Die 3,4 Millionen Versicherten waren nach angaben der Techniker Krankenkasse (TK) im Durchschnitt 12,2 Arbeitstage krankgeschrieben - fast einen Tag mehr als im Vorjahr.
Insgesamt lag der Krankheitsstand im vergangenen Jahr bei 3,32 Prozent. Auffällig ist die erneute Zunahme psychischer Erkrankungen, hier waren fast 14 Prozent mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Außerdem sorgten zwei Erkältungswellen für massive Ausfälle. Die zweite Welle erreichte Mitte November ihren Höhepunkt. "Sie fiel vermutlich auch durch die Schweinegrippe höher aus als üblich", erklärt TK-Gesundheitsexpertin, Wiebke Arps. Aufgrund einer möglichen Ansteckungsgefahr war den Mitarbeitern geraten worden, bei Erkältungssymptomen besser nicht zur Arbeit zu kommen. So seien die Beschäftigten vorsichtiger gewesen und auch bei leichteren Symptomen eher zu Hause geblieben, erklärte Arps.
Die erste Erkältungswelle grassierte gleich zu Jahresbeginn. Ihren Höhepunkt erreichte sie am 27. Januar, als der Krankenstand mit 4,4 Prozent auf den höchsten Wert 2009 kletterte. "Fast jede dritte Krankschreibung an diesem Tag war erkältungsbedingt", so Arps.
Am seltensten waren die Arbeitnehmer im südwestlichen Baden-Württemberg krank, sie kamen auf durchschnittlich nur zehn Fehltage. Weitaus häufiger ließen sich die Beschäftigen im Nordosten krankschreiben: Die höchsten Fehlzeiten verzeichnet die TK mit 15,2 Tagen in Mecklenburg-Vorpommern. Es folgen Brandenburg mit 14,7 Tagen und Sachsen-Anhalt mit14,3 Tagen.
Quelle: ntv.de, dpa