Ratgeber

Giro- und Sparkonto bei Tchibo Clevere nutzen Alternativen

Von Alexander Klement

Gibt's bei Tchibo eigentlich noch Kaffee? Angesichts der Flut von Produkten, die den geneigten Kunden ans Herz gelegt werden, könnte man ins Zweifeln kommen. Ab heute reiht sich die Postbank mit einem Girokonto und einem höherverzinslichen Sparbuch ein.

Stellt sich natürlich die Frage, warum man die Konten über Tchibo eröffnen sollte und nicht gleich im Internet oder der nächsten Postfiliale. Die Antwort ist ganz einfach: Bei Tchibo sind die Bedingungen besser.

Für das kostenlose Girokonto "Giro Plus" ist bei der Postbank ein monatlicher bargeldloser Geldeingang von 1250 Euro erforderlich. Wenn bis zum 2. Oktober 2007 das Girokonto über Tchibo eröffnet wird, entfällt der Mindesteingang. Ansonsten sind die Konditionen gleich. Es gibt eine kostenlose Postbank Card für das bargeldlose Zahlen und zum Geldabheben an den Automaten der Postbank und der Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, Dresdner Bank, Hypovereinsbank).

Sparkonto mit Hindernissen

Während man mit dem Girokonto auch in den Postbank-Filialen willkommen ist, handelt es sich bei dem Sparkonto "Sparcard direkt" um ein reines Online-Sparbuch - mit Einschränkungen. Wer kein Girokonto sondern nur ein Sparkonto eröffnen will, kann zwar im Internet seine Kontostände abrufen. Eine Umbuchung auf ein Referenzkonto ist jedoch nicht möglich. Auch Bareinzahlungen in den Postbank-Filialen werden zurückgewiesen. Bis zu 2000 Euro Bargeld vorschusszinsfrei abheben kann man monatlich an den Geldautomaten der Postbank.

Der Tchibo-Vorteil: Den derzeitigen Sparzins in Höhe von 3,3 Prozent pro Jahr zahlt die Postbank ab dem ersten Euro. Eröffnet man direkt bei der Postbank, muss man hierfür ein Mindestguthaben von 3000 Euro mitbringen. Der Tchibo-Nachteil: Ab 50.000 Euro steigt der Zinssatz bei Abschluss bei der Postbank auf 3,5 Prozent pro Jahr. Diese Steigerung entfällt beim Abschluss über Tchibo. Übrigens, wer sich im Inland mit seiner Sparcard direkt an einen Geldautomaten der Cash Group verirrt, bekommt zwar Bargeld, muss dafür aber 5,50 Euro Gebühr bezahlen. Kleines Trostpflaster: Im Ausland sind bis zu zehn Bargeldverfügungen an "Visa Plus"-Geldautomaten kostenfrei.

1822 direkt

Egal ob der Abschluss über Tchibo erfolgt oder direkt bei der Postbank, es gibt günstigere Alternativen. So bietet beispielsweise 1822 direkt ebenfalls ein kostenloses Girokonto ohne Bedingungen an. Bargeld gibt es kostenfrei an allen Geldautomaten der Sparkassen - und das sind deutlich mehr als bei der Cash Group. Wer sich bis 30. September 2007 für eine Eröffnung entscheidet, erhält zudem eine kostenfreie Kreditkarte (Visa- oder Mastercard).

Als Ergänzung oder einzeln gibt es ein kostenloses Tagesgeldkonto mit einem Zinssatz von 4,05 Prozent pro Jahr ab dem ersten Euro für Neukunden und neue Einlagen - ansonsten 3,8 Prozent. Während der Sparcard-direkt-Zins variabel ist und jederzeit geändert werden kann, garantiert 1822 den Zins zumindest bis zum Jahresende. Das Tagesgeldkonto 1822direkt-Cashone wird per Online-Banking geführt. Überweisungen auf ein Referenzkonto sind jederzeit ohne Limit möglich.

Deutsche Kreditbank

Auch die Deutsche Kreditbank (DKB) schickt eine Kombination ins Rennen, die die Tchibo-Postbank-Offerte schlägt. Im Angebot ist ein kostenfreies Girokonto ohne Bedingungen, das sogar einen Guthabenzins von 0,5 Prozent aufweist. Mit dabei ist natürlich auch eine EC-Karte für den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Die ebenfalls kostenfreie Visa-Karte ist mit einem besonderen Bonus ausgestattet. Man kann mit ihr weltweit (auch im Inland) an fast einer Million Geldautomaten kostenfrei Bargeld bekommen. Das Kreditkartenkonto wird gleichzeitig als Tagesgeldkonto verwendet. Der aktuelle Guthabenzins beträgt 3,8 Prozent ab dem ersten Euro. Einziger Nachteil: Rückbuchungen vom Visa-Card-Konto auf das Girokonto sind nur per Telefonbanking möglich. In Kürze wird es aber auch möglich sein, vom Visa-Card-Konto Rückbuchungen online auf das Girokonto bei der DKB vorzunehmen.

Wer ein Girokonto eröffnet, sollte auch den Zinssatz für Dispositionskredite im Auge haben. Dieser wird berechnet, wenn das Konto innerhalb des mit der Bank vereinbarten Rahmens in die Miesen kommt. Hier schneidet bei den genannten Angeboten die DKB mit 7,9 Prozent pro Jahr am besten ab. Die 1822direkt verlangt immerhin schon 10,25 Prozent, die Postbank allerdings satte 13,5 Prozent pro Jahr.

Fazit: Wer unbedingt zur Postbank wechseln möchte, sollte sein Konto im Aktionszeitraum bis Anfang Oktober über Tchibo eröffnen. Bessere Konditionen findet man allerdings bei der Konkurrenz. Zwei überregionale Anbieter wurden genannt. Hinzu kommen auch viele regionale Anbieter wie Sparda- und PSD-Banken, die ebenfalls ein kostenloses Girokonto ohne Bedingungen im Angebot haben.

Quelle: ntv.de

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