Ratgeber

Geld für das Alter Der Staat spart mit

Wer privat vorsorgen will, bekommt Unterstützung vom Staat: Betriebs- und Riesterrenten machen`s möglich. Viele verzichten auf die Förderung und setzen auf eine rein private Rentenversicherung. "Jede Vorsorgevariante hat ihre Vorteile. Es ist sinnvoll, sie zu kombinieren", empfiehlt Michael Huber, Direktor des auf Altersvorsorge spezialisierten Vermögenszentrums München. Die geförderten Varianten versprechen Zulagen und Steuervorteile, sind aber nicht so flexibel wie private Rentenversicherungen. "Müssen Prioritäten gesetzt werden, sollte zuerst mit einer geförderten Rente begonnen werden", rät Michael Hauer vom privaten Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVF).

Betriebliche Altersvorsorge

Ein Klassiker ist die vor allem bei hohen Einkommen attraktive betriebliche Altersversorgung (bAV). Die Beiträge bleiben sozialabgabefrei. Bei der bAV haben Beschäftigte ein Anrecht darauf, dass der Chef Beiträge aus ihrem Bruttogehalt für den Ruhestand zum Beispiel in eine Direktversicherung oder in eine Pensionskasse steckt. Der Vorteil: Bis zu 2520 Euro im Jahr sind die Beiträge steuer- und sozialabgabenfrei. Somit bleibt von vornherein mehr Geld zum Sparen übrig, als wenn man auf eigene Faust etwas für die Rente zurücklegte.

Bei der Riester-Rente kommen auch Beschäftigte mit geringem Einkommen zum Zuge. Sparen sie drei Prozent ihres Jahresgehaltes in einem speziellen Riester-Produkt, erhalten sie vom Staat jährlich Zulagen: derzeit 114 Euro, bei Verheirateten das Doppelte, für jedes Kind gibt es 138 Euro dazu. 2008 steigt die Zuschusshöhe noch einmal. Eine weitere Zunahme danach "ist noch unklar", so Peter Schwark vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in Berlin.

Staatliche Hilfe für Familien

Generell gilt: Wer wenig verdient und viel Nachwuchs hat, spürt die Staatshilfe beim Einzahlen stärker. Alternativ können kinderarme Besserverdiener auf die Riester-Zulagen verzichten und stattdessen Beiträge in Höhe von bis zu 1575 Euro von der Steuer absetzen. Was vorteilhafter ist - Zulagen oder Steuereffekt - entscheidet das Finanzamt. "Spitzenverdiener freuen sich über den Steuereffekt, Geringverdiener über die Zuschüsse", erklärt Michael Huber vom VZ München. Als Ausgleich für die Vorteile während der Sparphase langt der Fiskus bei den Auszahlungen der geförderten Renten zu.

In puncto Flexibilität hat eindeutig die Riester-Rente die Nase vorn: Sie wird unabhängig vom Arbeitgeber abgeschlossen. Bei der betrieblichen Altersvorsorge dagegen entscheidet der Chef über das Produkt. Wechselt der Beschäftigte das Unternehmen, lassen sich die angesparten Beiträge oft nicht ohne weiteres mitnehmen. Die Betriebsrente birgt für gesetzlich Versicherte einen weiteren Nachteil: Auf die Auszahlungen fallen für sie Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge in voller Höhe an. Anders als im Berufsleben übernimmt der Arbeitgeber nicht mehr die Hälfte.

Wer monatlich finanziell genug abzwacken kann, sollte beide Vorsorgewege wählen, rät Experte Hauer vom IVF. Selbst dann reiche die Vorsorge oft nicht, um den Lebensstandard auch im Alter zu halten. "Um das zu erreichen, sollte man mindestens 10 bis 15 Prozent seines Gehaltes für das Alter anlegen", rät Michael Hauer. Ergänzend zu Riester und bAV bieten sich etwa private Rentenversicherungen an.

Quelle: ntv.de

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