Ratgeber

Geldabheben in fremder Währung Dieser Service wird teuer

Der Geldautomat im Ausland bietet an, den abgehobenen Fremdwährungsbetrag gleich in Euro umzurechnen. Das klingt komfortabel und übersichtlich, ist aber vor allem eins: ein schlechtes Geschäft.

Das Geschäft mit der Umrechnung macht nicht die Hausbank, sondern der Automatenaufsteller.

Das Geschäft mit der Umrechnung macht nicht die Hausbank, sondern der Automatenaufsteller.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weltweit gebührenfrei Geld abheben? Mit der richtigen Kreditkarte kein Problem, viele Banken bieten solche Karten als kostenloses Extra zum Girokonto an. Doch wer nicht aufpasst, zahlt am Geldautomaten im Ausland trotzdem drauf, warnt die Stiftung Warentest. Denn Kunden, die in fremder Währung abheben, können beim Umrechnen übers Ohr gehauen werden.

In neun Ländern außerhalb der Euro-Zone haben die Tester Geld am Automaten abgehoben. In fünf dieser Länder gab einen speziellen Service im Benutzermenü: Die Kunden konnten wählen, ob der Betrag in Landeswährung gebucht oder gleich in Euro umgerechnet werden sollte. Letzteres klingt praktisch und übersichtlich – kommt aber für die Abhebenden immer teurer als die Abrechnung über die Hausbank. Im Test bescherte die Sofortumrechnung den Reisenden Verluste bis zu fast zehn Prozent.

Meist merken die Kunden gar nicht, dass sie ein schlechtes Geschäft gemacht haben, denn auf dem Kontoauszug erscheint nur der Eurobetrag. Wer dagegen in Landeswährung buchen lässt, kann die Umrechnung später auf dem Kontoauszug nachvollziehen. Die Hausbank rechnet nach dem aktuell gültigen Kurs und kassiert keinen Aufschlag.

Nicht überall Standard

Nicht überall müssen Reisende mit tückischen Geldautomaten rechnen. In Dänemark und Schweden beispielsweise zeigten die Automaten den Testern grundsätzlich nur die Landeswährung an. So verhielt es sich auch in Bulgarien und Mazedonien. In Tschechien und der Schweiz war die Sofortumrechnung dagegen Standard. Und in Polen, Großbritannien und der Türkei wurde sie zumindest an manchen Automaten angeboten.

Grundsätzlich können sich die Kunden natürlich immer auch für die Buchung in Landeswährung entscheiden. Doch manche Automaten machten es ihren Kunden schwer, monierten die Tester. Oft werde die Auswahl so präsentiert, dass Kunden verleitet würden, den Knopf für die teure Sofortumrechnung in Euro zu drücken.

Immerhin wiesen die Automaten in einigen Ländern die Umrechnungszuschläge hin. Allerdings nicht unbedingt zuverlässig. So nannte ein Automat in Polen 7 Prozent Aufschlag, tatsächlich kassierte die Bank aber sogar 9,6 Prozent. In Tschechien sind solche Informationen über Kosten ohnehin nicht üblich – sie wären wohl auch ziemlich abschreckend: In Prag nahmen die Automatenbetreiber zwischen 7,3 und 9,4 Prozent für ihre Umrechnungsdienste.  

Quelle: ntv.de, ino

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