Gift in Tafel-Trauben von Real Greenpeace zeigt Metro an
23.11.2009, 12:18 Uhr
(Foto: dpa)
Tafeltrauben sind nach Untersuchungen der Umweltorganisation Greenpeace deutlich weniger mit Giftstoffen belastet, als noch vor sechs Jahren. "Zum ersten Mal seit Beginn der jährlichen Greenpeace-Pestizidtests überschreitet keine der Trauben- Proben die akute Referenzdosis (ARfD) - das Maß für die akute Gesundheitsgefährdung", teilte die Organisation mit. Bei der ersten Untersuchung im Jahr 2003 hätten noch 14 Trauben-Proben über der ARfD gelegen. Allerdings sei der Anteil der Tafeltrauben ohne Pestizidrückstände weiter gering. Nur zwei der 30 konventionellen Proben seien unbelastet, betonte Chemie-Experte Manfred Santen.
Greenpeace hatte Anfang Oktober in Filialen der führenden Supermarktketten in sechs deutschen Großstädten Tafeltrauben gekauft. Die 34 Proben - davon vier aus biologischem Anbau - wurden in einem unabhängigen Labor auf über 300 Pestizide untersucht. Bio-Tafeltrauben hätten bei diesem Test bis auf eine Ausnahme (Real) gut abgeschnitten. Aldi Nord und Kaiser's hätten ebenfalls gute Ware im Angebot. "Sie beweisen, dass nicht nur Bio-Hersteller pestizidfreie Trauben produzieren können", betonte Greenpeace.
Anzeige erstattet
In einer Probe von Real aus Köln wird die gesetzlich erlaubte Höchstmenge für den nervenschädigenden Wirkstoff Chlorpyrifos überschritten. "Diese Real-Weintrauben gehören nicht in den Handel", so Greenpeace. "Sie sind per Gesetz nicht verkehrsfähig." Greenpeace hat Anzeige gegen Metro, den Mutterkonzern von Real, erstattet.
REWE bewirbt seine Produktreihe "Best Alliance" mit besonders geringen Pestizidbelastungen. Doch Greenpeace stellte fest: Die "Best Alliance"-Proben schneiden im Vergleich mit anderen Trauben aus konventionellem Anbau nicht besser ab.
Quelle: ntv.de, akl/dpa