Die Welt im Investitions-Check Hier lohnt die Aktienanlage
12.06.2013, 09:51 Uhr
Mit Aktien war in den letzten Jahren wieder gutes Geld zu verdienen. Dass dies auch über die vergangenen Jahrzehnte möglich war, zeigt eine Auswertung von Finanztest. Nur, in welchem Land war die Aktienanlage besonders rentabel?

Bei allen Werten wurde eine vollständige Wiederanlage der Dividenden berücksichtigt.
(Foto: picture alliance / dpa-tmn)
"Wir dürfen nie vergessen, dass die Zukunft zwar gewiss nicht in unsere Hand gegeben ist, dass sie aber ebenso gewiss doch auch nicht ganz außerhalb unserer Macht steht." Was der griechische Philosoph Epikur so trefflich anmerkt, gilt sicherlich auch für die Aktienanlage – und auch ein Blick zurück kann hier durchaus lohnend sein.
Finanztest hat sich des Themas angenommen und den globalen Aktienmarkt seit Ende 1969 bis Ende März 2013 betrachtet. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den, gemessen am Börsenwert, acht größten Industrieländern und den acht größten Schwellenländern – letztere wurden aber erst ab 1994 untersucht, da sie zuvor nicht vergleichbar erfasst wurden.
Untersucht wurde der Anlageerfolg an den jeweiligen Börsen aus der Sicht eines deutschen Anlegers, das heißt, dass die Wechselkurse in die entsprechenden Währungen berücksichtigt wurden. Hiesige Anleger, die außerhalb der Eurozone ausländische Aktien kaufen, gehen dabei auch immer ein Währungsrisiko ein. Oder eine Währungschance, wie das Beispiel Schweiz zeigt.
Hort der Beständigkeit
Der Aktienmarkt der Schweiz hat seit 1969 im Durchschnitt um 9,4 Prozent pro Jahr ( p.a.) zugelegt und damit die anderen sieben Industrieländer um mindestens 1,5 Prozent pro Jahr hinter sich gelassen. Zudem ist die eidgenössische Börse zwischenzeitlich weit weniger drastisch abgestürzt. Ein guter Teil dieser Spitzenrendite ist dabei allerdings der Entwicklung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro beziehungsweise der D-Mark zuzuschreiben.
In Deutschland waren 7,6 Prozent p.a. möglich – genau wie in Kanada. In Großbritannien haben Anleger 7,9 Prozent Rendite verbuchen können , in den USA waren es 7,4. Genau wie in Australien. Frankreich folgt mit 7,3, Japan mit 7,0 Prozent p.a.
In lokaler Währung gemessen hat der britische Aktienmarkt am meisten zulegen können. Briten konnten sich so über satte 11,5 Prozent p.a. Kurszuwachs seit 1969 freuen. Ein Schweizer hat auf dem Heimatmarkt hingegen lediglich 8 Prozent pro Jahr verdienen können.
Wer seit dem 31.12.94 in Schwellenländer investiert hat, konnte inklusive Wahrungschancen/Risiken folgende Renditen erzielen: 12,7 Prozent p.a. in Mexiko, 11,7 Prozent in Brasilien, 7,6 Prozent in Indien, 7,3 Prozent in Südafrika, 6,2 Prozent in Südkorea, 1,5 Prozent in China, 1,3 Prozent in Taiwan und 0,7 Prozent in Russland.
Wer im gleichen Zeitraum in der Schweiz investiert war konnte 10,2 Prozent p.a. Zuwachs erzielen. In Deutschland waren es 7,4, in Großbritannien 7,2 und in den USA 9,0 Prozent Rendite. Bei allen Werten wurde eine vollständige Wiederanlage der Dividenden berücksichtigt.
Um Risiken zu minimieren, rät Finanztest Anlegern Aktienanlagen einzelner Länder nur als Beimischung in das Depot zu nehmen. Am einfachsten und günstigsten kann dies in Form von ETFs geschehen.
Quelle: ntv.de, awi