Ratgeber

Große Kostenunterschiede Die besten Depotbanken für den Aktienhandel

Wer auf der Suche nach der passenden Depotbank ist, sollte vorab überlegen, welche Beträge er einmalig anlegen will.

Wer auf der Suche nach der passenden Depotbank ist, sollte vorab überlegen, welche Beträge er einmalig anlegen will.

(Foto: Christin Klose/dpa-tmn)

Um der Inflation zu trotzen, wagen sich immer mehr Sparer an die Börse. Bei der Wahl der richtigen Depotbank sollten sie allerdings nichts dem Zufall hinterlassen. Manche Anbieter sind bis zu zehn Mal teurer als die Konkurrenz.

Selbst wenn bei den Festgeldzinsen zuletzt ein zarter Trend nach oben zu erkennen war: Die rasant steigende Inflationsrate haben festverzinsliche Anlageformen schon lange nichts mehr entgegenzusetzen. Immer mehr Sparer wagen sich daher auf den riskanteren, aber auch potenziell ertragsstärkeren Kapitalmarkt. Für Investitionen in Aktien oder Fonds brauchen Anleger allerdings erst einmal ein Depot - und damit auch eine gute und günstige Depotbank.

Der erste Impuls ist dabei oft, die eigene Haus- auch als Depotbank zu nutzen. Schließlich lassen sich inzwischen nicht nur Geschäfts- und Direktbanken, sondern eben auch die guten alten Sparkassen und Genossenschaftsbanken als Depotbanken nutzen. Ob es sinnvoll ist, das zu tun, steht jedoch auf einem anderen Blatt.

Um herauszufinden, wo Kunden ihre Kapitalmarktgeschäfte besonders günstig abwickeln können, hat ntv die FMH-Finanzberatung mit einer Recherche beauftragt. Die Frankfurter Experten haben dafür nicht nur die Depotgebühren diverser Anbieter verglichen, sondern auch untersucht, welche Summen Kunden zum Beispiel für den Aktienkauf und -verkauf zahlen - und welche Sparpläne die Geldhäuser im Angebot haben.

Dabei wertete die FMH nur die Angebote von Geschäfts- und Direktbanken aus, nicht hingegen die der neuen Broker wie zum Beispiel Cap Trader. Sie sind für Einsteiger nicht die beste Wahl, da sie nur einen reduzierten Service bieten und sich eher an erfahrene Anleger als an Börsenneulinge richten, erläutert FMH.

Gleiche Leistung, zehnfacher Preis

Zunächst die gute Nachricht. Bei den Depotgebühren, also den Kosten für die Verwaltung der gekauften Aktien, sind fast alle Banken fair und verlangen keine oder nur sehr geringe Gebühren.

Dramatische Unterschiede gibt es allerdings bei den sogenannten Transaktionskosten. Der Kauf einer Aktie im Wert von 500 Euro kostet je nach Anbieter zwischen 6,15 Euro und 20 Euro. Wer mehr investieren will - sei es, weil er sein Sparbuch geplündert oder eine Erbschaft gemacht hat -, der muss für eine einmalige Order in Höhe von 50.000 Euro zwischen 25 (bei der DKB Deutsche Kreditbank) und 250 Euro (bei der HypoVereinsbank) bezahlen.

Immerhin: Besonders aktive Kunden werden bei einigen Banken als Vieltrader eingestuft, wenn sie im halben Jahr zwischen 100 und 200 Aktienkäufe und Verkäufe tätigen - und können daher mit einem kleinen Preisnachlass auf die Transaktionskosten rechnen. Für die meisten Anleger dürfte es aber günstiger sein, von vorneherein einen preiswerteren Anbieter zu wählen.

Eigenes Anlageverhalten entscheidend

Wer auf der Suche nach der passenden Depotbank ist, sollte daher schon vorab überlegen, welche Beträge er einmalig anlegen und ob er auch regelmäßig einen bestimmten Betrag in einem Aktien- oder ETF-Sparplan investieren möchte, rät FMH. Denn während ETF-Sparpläne inzwischen bei allen Banken zum Standard gehören, bieten längst nicht alle Geschäfts- und Direktbanken auch die Möglichkeit eines Aktiensparplans an.

Mehr zum Thema

Das beste Gesamtpaket bei den Geschäftsbanken bietet neben der Deutsche-Bank-Tochter Maxblue die Targobank. Sie ist eigentlich bekannt für günstige Ratenkredite, tut sich nun aber auch als kundenfreundliche Depotbank hervor.

Bei den Direktbanken haben es die üblichen Verdächtigen aufs Treppchen geschafft: Fast punktgleich finden sich ganz oben die ING, die DKB und die Consorsbank.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 11. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, awi

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