Zeitung reicht nicht Jobsuche im Internet
19.03.2009, 07:00 UhrDie Jobsuche muss nicht unbedingt in einer Sackgasse enden - trotz der momentanen Krise. Genowefa Tauianskas geht mit einer gesunden Portion Optimismus und Ausdauer auf die Suche. "Ich halte einfach überall Augen und Ohren offen."
Allein mit dem Stellenmarkt in der Zeitung kommt sie nicht weit. Die meisten Angebote gibt es mittlerweile in der virtuellen Welt. Mit der Jobsuche im Internet kennt sich Svenja Hofert aus. Die Karriereberaterin hat mehrere Bücher zum Thema geschrieben. Sie weiß, heute sieht eine Bewerbung ganz anders aus: "Die Mappe ist total out. Laut einer Erhebung von Stepstone laufen 70 Prozent der Bewerbungen online. Das deckt gerade bei Fach- und Führungskräften auch meine Erfahrung."
Doch erst einmal muss Genowefa Tauianskas ein passendes Angebot finden. Hier versprechen Portale wie Monster.de und Stepstone Hilfe und werben mit wahren Karrieresprüngen. Die Karriereberaterin empfiehlt, sich beide anzusehen, um möglichst viele Angebote auch zu Gesicht zu bekommen. "Monster.de hat aus meiner Sicht die bessere Suchfunktion und ist komfortabler als Stepstone."
Suche eingrenzen und erweitern
Genowefa Tauianskas sucht eine Stelle im Bereich Marketing. Durch Eingabe von weiteren Details wie Berufserfahrung, Branche und Ort kann sie die Angebote immer weiter eingrenzen oder auch wieder erweitern. Noch mehr Offerten findet sie bei so genannten Metasuchmaschinen wie Kimeta. Diese durchforstet mehrere Angebotsseiten auf einen Schlag.
Doch Online-Karriereportale sind mittlerweile weit mehr als nur virtuelle Stellenanzeiger. Eigeninitiative ist gefragt. "Eine ganz neue und viel wichtigere Rolle als früher spielt das angesprochen werden, sprich 'Ich präsentier mich'. Die Plattform Xing ist da eindeutig führend. Weitere Netzwerke sind Placement24 und Experteer", so Hofert.
Experteer richtet sich explizit an die Führungselite. Job-Angebote gibt es nur gegen eine Mitgliedsgebühr. Dafür verspricht die Seite, dass 1.600 Headhunter täglich nach qualifizierten Kandidaten suchen. "Headhunter sind viel zahlreicher auf dem Markt als noch vor wenigen Jahren. Das gleicht sich an den angloamerikanischen Raum deutlich an. Man sollte sich genauso verhalten, wie bei einem Arbeitgeber, der einen anspricht", rät Hofert.
Kontakte immer wichtiger
Auch wenn man sich bei Xing einloggt, erscheinen auf der Startseite automatisch Jobangebote. Wegen der Jobsuche ist Genowefa Tauianskas Mitglied geworden. Eigentlich steht bei Xing das Kontakte knüpfen und halten im Vordergrund. Doch ein gutes Netzwerk ist für Karriereberaterin Svenja Hofert auch bei der Jobsuche das A und O.
Mit dem Internet und Vitamin B hat Genowefa Tauianskas es fast geschafft. Nun steht nur noch das Bewerbungsgespräch an. Daran hat sich in den vergangenen Jahren nichts geändert. Auch wenn die potentiellen Arbeitgeber heute dank Internet oft mehr über die Kandidaten wissen, als diesen wahrscheinlich lieb ist.
Quelle: ntv.de