Modrig-Muffiges von Tchibo Kaffee im Vergleich
23.04.2009, 14:12 UhrWer von noblen Namen wie "Der Himmlische" oder "Gourmet Kaffee" einen herausragenden Kaffeegenuss erwartet, liegt falsch. 31 gemahlene Röstkaffees brühte die Stiftung Warentest für die Mai-Ausgabe der Test-Zeitschrift auf, sowohl mit der Kaffeemaschine als auch in der Kolbenkanne. Fazit: Ob man sich für Premiummarken, Discounterpulver oder Bio-Ware entscheidet, ist für den Gaumen ziemlich egal.
Obwohl sich in einer Tasse Kaffee gut und gern 800 Aromastoffe vereinen, schmecken die meisten Kaffeesorten gleich. 21 der 31 getesteten Produkte unterschieden sich im Aroma kaum, und das ist offenbar beabsichtigt: Der deutsche Gaumen ist eben an den Einheitsgeschmack gewöhnt.
Geschmack nach feuchter Pappe
Ihm stößt es allerdings auf, wenn der Kaffee modrig-muffig schmeckt. Und das ist ausgerechnet beim vermeintlich edlen Gran Cafe von Tchibo der Fall. Auch der A & P Kaffee Fein von Kaiser's Tengelmann und Metros Tip Gold wurden weder in der Maschine noch in der Kolbenkanne zur Gaumenfreude. Mit Eduschos Gala Nr. 1 kann man in der Kolbenkanne zwar nichts falsch machen, in der Kaffeemaschine schmecke er aber nach feuchter Pappe, fanden die Tester. Umgekehrt seien die beiden Bio- und Fairtrade-Kaffees Caf del Mundo von Lidl und Green Change von Tempelmann nur aus der Maschine wirklich genießbar.
Vier Kaffees fielen negativ auf, weil sie vergleichsweise viel Acrylamid enthalten. Der Schadstoff kann beim Menschen nervenschädigend wirken. Ansonsten ist die Schadstoffbilanz der getesteten Kaffees nirgends besorgniserregend. 20 der 31 getesteten Röstkaffees erhielten denn auch das Gesamturteil "gut". Je vier Produkte schnitten mit "befriedigend" oder "ausreichend" ab, drei bewertete die Stiftung Warentest aber als "mangelhaft".
Gewissen trinkt mit
Auch wenn sich die Geschmacksunterschiede in Grenzen halten, sollte man sich beim Kaffeekauf bewusst entscheiden: Faire Bedingungen für die Kaffeebauern und der Verzicht auf synthetische Pestizide stehen für hohe Unternehmensverantwortung der Kaffeeproduzenten. Alnatura, Gepa, Ulrich Walter, Darboven und der Discount-Riese Aldi Süd tun sich auf diesem Gebiet besonders hervor. Bei den Branchen-Riesen Tchibo oder Kraft Foods (Jacobs Krönung) hält man sich dagegen verdächtig bedeckt.
Quelle: ntv.de