Streit um Geldautomatengebühr Kartellamt hält vorläufig still
16.09.2010, 08:57 UhrBanken und Sparkassen können sich nicht auf eine einheitliche Gebühr beim Abheben an Geldautomaten ändern. Bislang kann nur der Minimalkonsens ausgehandelt werden, dass den Kunden die entstehende Gebühr am Automaten angezeigt wird.

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Im Streit über zu hohe Gebühren an Geldautomaten verzichtet das Bundeskartellamt nach Zeitungsinformationen vorläufig auf rechtliche Schritte. "Wir sind gut beraten, zunächst die Umsetzung des Kompromisses und die weitere Entwicklung am Markt abzuwarten", sagt Kartellamtspräsident Andreas Mundt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zugleich hält er seine Drohung aufrecht, Preismissbrauchsverfahren einzuleiten, sollten die Gebühren im kommenden Jahr nicht deutlich zurückgehen.
Die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) zusammengeschlossenen Verbände sperren sich gegen eine generelle Begrenzung der Automatengebühren. Stattdessen haben sie dem Kartellamt angeboten, die Kosten ab dem kommenden Jahr am Automaten anzuzeigen. "Das wird eine gewisse Wirkung haben. Wir haben allerdings große Zweifel, ob das ausreichen wird, um einen Wettbewerb um die Höhe der Gebühren in Gang zu setzen", so Mundt. Der ZKA begrüßt dem Bericht zufolge das Einlenken des Kartellamtes. Die Kunden hätten künftig die Wahl, die für sie günstigsten Geldautomaten zu benutzen. Diese "wettbewerbsorientierte Lösung" werde schnell zu sinkenden Preisen führen.
Quelle: ntv.de, AFP