Fehlende Kreditwürdigkeit Kunden in der Schufa-Falle
16.07.2008, 08:00 UhrMit fehlerhaften Schufa-Anfragen zerrütten viele Banken die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt die Stiftung Warentest nach einer Stichprobe bei 14 Banken. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (Schufa) ist mit die wichtigste Auskunftei der Banken bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit.
In jedem dritten Fall in der Untersuchung begründeten die Kreditsachbearbeiter ihre Anfrage mit dem Merkmal "Anfrage Kredit". Die Folge: Bei der Schufa wird vermerkt, dass ein Kredit angefragt aber nicht ausgezahlt wurde. Das führt zwangsläufig zu der Vermutung, dass der Kredit wegen nicht vorhandener Kreditwürdigkeit abgelehnt wurde.
Mit jeder weiteren "Anfrage Kredit" verschlechtert sich die Kreditwürdigkeit des Kunden. Dabei muss das nicht sein. Schon seit einem Jahr gibt es ein neues, neutrales Abfragemerkmal mit dem Namen "Anfrage Kreditkonditionen". Wenn dieses neue Merkmal verwendet wird, bleibt die Bonität, die Kreditwürdigkeit, des Kunden gleich.
Bankmitarbeiter kennen unschädliche Abfrage nicht
Der Haken: Viele Bankmitarbeiter kennen es nicht oder wenden es zumindest nicht an. Innerhalb der Stichprobe versäumten sogar zwei Banken, den Testkunden über die Schufa-Anfrage überhaupt zu informieren. Die GE Money Bank und die Norisbank fragten die Daten heimlich ab.
Insgesamt machten nur drei von den getesteten vierzehn Banken in allen Fällen alles richtig. Das waren die Hypovereinsbank, die Berliner Volksbank und die Dresdner Bank. Schädliche Schufa-Anfragen führten die Berliner Sparkasse, Citibank, Commerzbank, Postbank, Norisbank, Ready Bank und die SEB durch.
Als Kunde sollte man daher die Schufa-Abfrage selbst ins Gespräch bringen und den Bankmitarbeiter darum bitten, bei der Abfrage das Merkmal "Anfrage Kreditkonditionen" zu verwenden. Im Zweifel kann man sich auch direkt an die Schufa wenden. Mit Hilfe der Schufa-Eigenauskunft kann man nachvollziehen, ob sich die Bewertungen (Score-Wert, Rating) verschlechtert haben. Liegt dafür kein Grund vor, kann man diese Daten auch berichtigen lassen.
Wer regelmäßig seine Schufa-Daten online einsehen möchte, kann dies gegen eine Zahlung von einmalig 15,60 Euro bei der Schufa beantragen.
Quelle: ntv.de