Ratgeber

Wer hat Angst vor Megaupload? Abmahnungen per E-Mail

Megaupload war ein sogenannter One-Click-Hoster, die IP-Adressen der Nutzer lassen sich kaum zurückverfolgen. Die von manchen befürchtete Abmahn-Welle ist daher bislang ausgeblieben. Allerdings versuchen Betrüger, aus der Megaupload-Schließung Profit zu schlagen.

Abzocker versuchen offenbar, aus der Schließung des Internetportals Megaupload.com Profit zu schlagen und verschicken derzeit per E-Mail Abmahnungen wegen des illegalen Herunterladens von Musikdateien. In den Schreiben werden wahllos Bürger aufgefordert, knapp 150 Euro auf ein Konto in der Slowakei zu zahlen, wie die Verbraucherzentrale Thüringen warnt. Ralf Reichertz, Rechtsexperte der Verbraucherzentale, empfiehlt allen Betroffenen, die E-Mail der angeblichen Rechtsanwälte aus München zu löschen und den geforderten Betrag keinesfalls zu überweisen.

In dem Schreiben geben demnach "Dr. Kroner & Kollegen" vor, namhafte Firmen der Musik- und Filmindustrie zu vertreten und fordern wegen illegaler Raubkopien im Jahr 2011 über Megaupload.com die Zahlung von 891,30 Euro. In einem Vergleichsangebot reduziert sich der Betrag dann auf 146,95 Euro. Der Verbrauchernzentrale zufolge ist die angebliche Kanzlei nur über zwei Mobilfunk-Anschlüsse erreichbar. Eine zusätzlich genannte Internetadresse sei mittlerweile abgeschaltet.

Der Online-Speicherdienst Megaupload.com war im Januar von US-Behörden wegen des Vorwurfs der Internet-Piraterie und gezielter Urheberrechtsverstöße vom Netz genommen worden. Der deutsche Megaupload-Gründer Kim Schmitz wurde danach in Neuseeland festgenommen. Die US-Behörden werfen ihm Verletzung des Urheberschutzes und Betrug vor und fordern seine Auslieferung.

Quelle: ntv.de, AFP

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