Ratgeber

Lieber Freizeit als Geld Mehr Frührentner als je zuvor

Wer früher in Rente geht als mit 65 Jahren, bekommt weniger Geld. Doch das schreckt viele nicht ab, wie aktuelle Zahlen zeigen. Mehr als die Hälfte der Neu-Rentner nimmt lieber Abschläge in Kauf, als durchzuarbeiten.

Jeder freie Monat vor 65 schmälert die Rente um 0,3 Prozent.

Jeder freie Monat vor 65 schmälert die Rente um 0,3 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im letzten Jahr haben mehr Arbeitnehmer als je zuvor Abschläge in Kauf genommen, um sich frühzeitig in die Rente zu verabschieden. Von den insgesamt rund 856.000 Neu-Rentnern, die in Altersruhestand oder Erwerbsminderung gingen, leben 496.000 mit Kürzungen. Das Bundessozialministerium hat einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung bestätigt.

Zu möglichen Gründen, vor dem offiziellen Rentenalter in Ruhestand zu gehen, zählen der Wunsch nach einem längeren arbeitsfreien Lebensabend und der Wille, gemeinsam mit dem Partner in Rente zu gehen. Aber auch mangelnde Beschäftigungschancen spielen eine Rolle: Denn noch immer tun sich viele Ältere schwer, bis 65 im Beruf durchzuhalten. Nur dann bekommt man eine volle Rente. Waren 2008 noch 21,7 Prozent vor Rentenbeginn arbeitslos, so waren es 2010 allerdings nur noch 16,1 Prozent.

Wer länger bleibt, kriegt Zuschlag

Der Anteil der Neu-Rentner mit Abschlägen liegt bei rund 58 Prozent. Zehn Jahre zuvor waren es gerade man 11,7 Prozent. Die Zahlen stammen aus der Rentenzugangsstatistik 2010 der Deutschen Rentenversicherung. Der vorzeitige Rentenbezug kostet die Betroffenen im Schnitt 100 Euro brutto im Monat. Im Schnitt seien die Betroffenen auf 36,8 Abschlagsmonate gekommen. Für jeden vorgezogenen Monat wird die Rente dauerhaft um 0,3 Prozent gekürzt. Wer über die Regelaltersgrenze hinaus arbeitet, bekommt einen Zuschlag von 0,5 Prozent pro Monat. Die Erwerbsminderungsrente wird für jeden Monat des Rentenbeginns vor Vollendung des 63. Lebensjahrs ebenfalls um 0,3 Prozent verringert, höchstens jedoch um 10,8 Prozent.

Grund für die Entwicklung ist die Verschiebung der Altersgrenzen nach oben. Arbeitnehmer gehen der Rentenversicherung zufolge sogar zusehends später in Rente. Die Rentenzugangsstatistik 2010 weist ein durchschnittliches Zugangsalter bei Altersrenten von 63,5 aus. Im Jahr 2000 war es noch 62,3 Jahre. Von 2012 an wird das Rentenalter bis 2029 schrittweise auf 67 Jahre angehoben. DAfür bleibt dann auch mehr Geld: Wer bis 67 durcharbeitet, bekommt als Durchschnittsverdiener auf Basis heutiger Daten rund 55 Euro mehr Monatsrente.

Quelle: ntv.de, dpa

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