Telekom und Vodafone folgen E-Plus Mobilfunkanbieter machen Roaming billiger
28.04.2014, 17:01 UhrUrlaubsfotos auf Facebook laden oder per Google-Maps zum Urlaubsort navigieren? Das kann im Ausland ziemlich teuer werden. Die Telekom schafft mit neuen Reisetarifen Abhilfe und auch Vodafone will nachlegen.
Gute Nachrichten für Urlauber und Geschäftsreisende: Surfen und Telefonieren in der EU, aber auch darüber hinaus, wird günstiger. Nachdem E-Plus vor einigen Wo chen als erster Mobilfunkbetreiber die Gebühren für das Roaming bei einigen Tarifen abgeschafft hat, legt nun die Telekom nach. Alle Vertragskunden mit einem Pauschaltarif für Telefonieren, mobiles Surfen und den SMS-Versand können ab dem 1. Juli ihre Flatrate auch im EU-Ausland nutzen. Kostenlos ist diese Erweiterung aber nicht, bei einer Laufzeit von einem Jahr werden fünf Euro extra im Monat fällig. Das ganze rechnet sich also nur für Kunden, die öfters im Ausland unterwegs sind. 19,95 Euro kostet eine Flatrate-Erweiterung für bis zu vier Wochen. Das dürfte für die meisten Urlauber ausreichen.
Pünktlich zur Hauptreisesaison will Vodafone nachlegen und plant nach Angaben eines Sprechers ebenfalls Erleichterungen für seine Flatrate-Kunden. Aus Kostengründen müsse niemand mehr auf sein Smartphone verzichten oder die Nutzung einschränken. E-Plus hat Anfang März die Roaming-Gebühren für Prepaid-Kunden abgeschafft. Sie zahlen nun keine zusätzlichen Gebühren, wenn sie aus dem Ausland in Deutschland anrufen oder SMS schicken. Internetnutzung kostet aber weiterhin 23 Cent pro Megabyte, wenn man kein spezielles Reisepaket bucht.
Ab 2015 kostenlos?
Roamingkosten entstehen grundsätzlich dann, wenn Telefonate durch andere Mobilfunknetze geleitet werden. Die EU-Kommission will diese Gebühren bis Ende 2015 ganz abschaffen. In den letzten Jahren ging es bereits schrittweise nach unten, die nächste Stufe greift Anfang Juli. Dann müssen alle Anbieter die Zusatzkosten weiter absenken und zwar auf 19 Cent pro Minute netto für ein mobiles Telefonat in anderes EU-Land. Im Datenverkehr sinkt der Preis auf 20 Cent pro MB, zuzüglich Mehrwertsteuer.
Die Telekom will sich derweil auch auf dem deutschen Markt neu aufstellen. Mit schnelles Netzes und anderen Tarifstrukturen sollen die Umsätze bis 2018 gefestigt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt "werden sich unsere Tarife massiv vereinfachen", kündigte Deutschland-Chef Niek Jan van Damme an. "Wir werden einfacher, besser und integrierter." In den vergangenen Jahren hatten Kundenschwund und Preisdruck den Marktführer stark unter Druck gesetzt und an der Marge gekratzt. Vor allem die Kabelnetzbetreiber profitierten von der Entwicklung. Allerdings verringerte sich der Kundenschwund in den vergangenen Jahren deutlich.
Quelle: ntv.de, ino/dpa