Trendsport "Buildering" Nervenkitzel beim Fassadenklettern
26.04.2013, 18:30 UhrWer klettern will muss nicht unbedingt ins Gebirge oder an die Kletterwand: Beim Buildering – auch bekannt als Fassadenklettern – erklimmen Sie Gebäude oder andere Bauwerke. Ganz eindeutig ist jedoch nicht, wo genau Sie klettern dürfen, da Sie sich nach allgemeiner Auffassung rechtlich in einer Grauzone befinden. Aber ein Hingucker ist es auf jeden Fall...
Urban Climbing, Fassadenklettern oder Buildering – es ist ganz egal wie man es nennt, eines ist klar: Es ist nichts für Jedermann und wer es tut, der sollte Nerven haben, die mindestens stark sind wie die Seile, mit denen die Stadt-Kletterer sich sichern…
Zwei Builderer, auf die das ganz und gar zutrifft sind Tim und Vivi aus Mainz. "Die Faszination daran ist, dass man die unterschiedlichsten Materialien in die Hände bekommt und daran klettern kann.", so Tim Jacobs. Und Vivi Krudewig ergänzt: "Hier im Rhein-Main-Gebiet klettert man halt vor allen Dingen in den Hallen, weil es keine Berge gibt. Und beim Buildering kann man halt draußen sein."
Als ersten Kletterspot des heutigen Tages haben sich Vivi und Tim eine Rheinbrücke ausgesucht. Während Vivi das Kletterseil für Tim befestigt, macht er ein paar lockere Aufwärmübungen. Und dann geht’s los…
Wo darf geklettert werden?
Geklettert werden darf überall wo niemand gestört wird und wo die Bauwerke nicht beschädigt werden. "In Mainz und Wiesbaden ist es ganz gut. Da darf man eigentlich fast überall klettern. Da gibt es kein Gesetz, das das verbietet. Es ist einfach nur so, dass man an Denkmälern nicht klettern darf. Und ansonsten sollte man halt aufpassen, dass man niemanden dabei stört und natürlich auch nichts kaputt macht.", so Vivi Krudewig.
Tim Jacobs hat Buildering-Führer geschrieben: "Da steht ein bisschen was zur Historie drin. Zur Städte-Historie. Was erlaubt ist und was nicht. Worauf man achten muss. Und dann natürlich die verschiedenen Spots. Das sind die Orte wo man klettern kann und die dokumentierten Routen."
Tims Führer beschreibt nur Kletterspots im Rhein-Main-Gebiet. Aber: Auch wenn das Buildering innerhalb der Kletterszene sicherlich eine Spezialdisziplin ist, betrieben wird es mittlerweile fast überall wo die Häuser hoch genug sind.
Fragwürdiger Star der Szene ist der Franzose Alain Robert, der durch seine Klettertouren auf die höchsten Hochhäuser der Welt berühmt wurde…
"Der wird auch oft verhaftet, weil der Dinge tut, die nicht erlaubt sind. Das ist bei meinem Buildering-Führer anders. Da sind nur Sachen drin, die absolut legal und erlaubt sind.", erzählt Tim Jacobs.
Besser zu zweit
Beim Buildering ganz wichtig: Gutes Sichern nie vergessen und bei größeren Höhen mindestens zu zweit sein. Dann ist es für Kletterfans eine echte Alternative. Unsere beiden Experten jedenfalls haben ihr Herz daran verloren und finden an jeder Ecke neue Herausforderungen….
Quelle: ntv.de