Ratgeber

Waschmaschinen im Vergleich Nicht nur Miele überzeugt

Es dauert und dauert und dauert ... Wer das Energiesparprogramm der Waschmaschine wählt, muss lange auf die Wäsche warten. Die Ersparnis liegt oft unter 20 Cent. Der Waschmaschinen-Vergleich der Stiftung Warentest bringt aber noch weitere Ergebnisse.

Damit Handtücher schneller trocknen, empfiehlt sich eine möglichst hohe Schleuderzahl. Foto: dpa-infocom

Auch bei voller Trommel ist das zulässige Höchstgericht meist nicht erreicht.

Viele Leute kaufen sich öfter ein neues Auto als eine neue Waschmaschine. Denn die Lebensdauer der weißen Ware ist relativ hoch: zehn Jahre sollten die Geräte schon durchhalten. Umso wichtiger ist es, bei der Anschaffun g auf Qualität zu achten. Waschgänge im Schneckentempo, lautes Gerumpel oder ein hoher Energieverbrauch können einem ein Gerät verleiden. Und ein günstiger Kaufpreis rechnet sich nicht, wenn schon nach wenigen Jahren größere Reparaturen anstehen. Die Stiftung Warentest hat sich jetzt 13 Frontlader genauer angesehen, die günstigsten in der Preisklasse um die 400 Euro, die teuerste eine Miele-Maschine für 1200 Euro.

So viel vorweg: Die meisten der neuen Modelle sind gut. Zwei versagten allerdings in der Dauerprüfung, ein Gerät wurde deshalb als "mangelhaft" abgewertet. Verglichen wurden nur Geräte mit den besten Energieeffizienzlabel A+++. Richtig stromsparend waschen die Maschinen aber nur im Sparprogramm. Dabei wird die Wäsche nicht so stark erhitzt, dafür länger gewaschen. Für manche Menschen womöglich zu lang: Die meisten Geräte brauchen um die drei Stunden für einen Waschgang. Wer viel zu waschen hat oder am Abend noch eine Maschine anwerfen möchte, wird vielleicht nicht so lange warten wollen. Am schnellsten ist übrigens das Modell von Candy fertig, hier dauert das Ökoprogramm nur zwei Stunden.

Wenn es mal schneller gehen muss, ist das aber auch kein Problem: Es gibt schließlich noch das Normalprogramm, und das kommt oft gar nicht so viel teurer als der Sparmodus. Beim Miele-Modell etwa kostet eine 60-Grad-Wäsche im Spardurchgang 45 Cent, im Normaldurchlauf sind es 54 Cent. Auch bei vielen der günstigen Geräte im Test sind die Unterschiede nicht so gravierend und liegen oft weit unter 20 Cent. Bei dem Modell von LG dagegen ist das Normalprogramm um 34 Cent teurer, hier dürfte der Öko-Modus schon eine deutliche Entlastung der Stromrechnung bringen. Mit dem Kurzprogramm spart man übrigens nicht unbedingt – auch wenn das manche glauben: Zwar ist die Maschine dabei nicht so lange in Betrieb, dafür aber intensiver. Viele Maschinen verbrauchen im Schnelldurchlauf sogar mehr Strom als im Normalprogramm.   

Nicht nur sauber, sondern auch hygienisch

Bedenken, dass die Wäsche im umweltschonenden Waschgang nicht richtig sauber wird, muss man normalerweise nicht haben. Wenn es auf Hygiene ankommt, wählt man aber besser die normale 60 Grad-Wäsche. Denn Öko-Programme sind nur deshalb so sparsam, weil sie das Wasser nicht so stark erhitzen. "Kein Gerät erreicht im 60-Grad-Energiesparmodus die angegebene Temperatur", so die Stiftung Warentest. Besonders deutlich wird das beim Panasonic-Modell, hier erhitzt das Sparprogramm die Lauge nur auf etwas über 35 Grad statt der angegebenen 60. Für keimbelastete Textilien, etwa Wäsche von Kranken oder Geschirrspültücher, nimmt man deshalb besser das Normalprogramm plus Vollwaschmittel. Doch nicht mal da halten alle Hersteller, was sie versprechen: Das Gerät von Candy komme im 60-Grad-Modus nur auf gut 56 Grad, monieren die Tester.

Das Waschergebnis an sich konnte in den meisten Fällen trotzdem überzeugen. Im Labor wurde unter anderem geprüft, wie gut die Maschinen mit Blutflecken, Öl oder Hautfett zurechtkommen. Nur das Modell von Gorenje fiel hier etwas ab und kam lediglich auf eine befriedigende Wertung. Die nicht vollständig saubere Wäsche war aber nicht das einzige Problem beim Test-Schlusslicht: Alle drei überprüften Gorenje-Modelle überstanden den Dauertest nicht. Zwei machten schon nach einer simulierten Einsatzzeit von vier bis fünf Jahren schlapp und verloren Wasser durch einen aufgescheuerten Schlauch. Auch bei den Haier-Fabrikaten waren nach fünf bis sieben Jahren Reparaturen fällig, weil sie Wasser nur noch über die Notentleerung abpumpten.

Gut und günstig

Dass man auch für 400 Euro eine gute Waschmaschine bekommt, zeigt das Modell von Beko. Sie arbeitet laut Stiftung Warentest "sehr zuverlässig", ist einfach zu handhaben und wäscht gut. Beim Schleudern kann es allerdings etwas lauter werden. Wer ein Gerät mit dezenteren Schleudergeräuschen sucht, der findet es im Modell von Siemens für rund 810 Euro beziehungsweise der baugleichen Variante von Bosch für 715 Euro. Beide sind die leisesten Kandidaten im Vergleich und teilen sich den Testsieg mit der Miele-Maschine. Die ist mit ihren 1200 Euro zwar nicht gerade günstig, aber ebenfalls angenehm leise und in den meisten Funktionen überdurchschnittlich gut.

Übrigens: Wer sparsam waschen will, sollte auch auf die Beladung achten. Viele Trommeln fassen inzwischen bis zu acht Kilo Wäsche, für kleinere Haushalte reichen sechs Kilo meistens locker aus. Waschgänge mit halbvoller Trommel sind vergleichsweise teuer, trotz Mengenautomatik. Die Maximalbeladung erreicht man aber auch bei voller Trommel oft nicht. Meistens ist die Maschine schon voll, bevor das Höchstgewicht erreicht ist.   

Quelle: ntv.de, ino

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