Ratgeber

Kaum einer hat's gemerkt Rewe lässt wieder unterschreiben

Wer bei Rewe mit Karte zahlt, der muss in der Regel unterschreiben. Und zwar einen langen Bon, in dem das Einverständnis zur Datenweitergabe gegeben wird. Vor ein paar Monaten ist Rewe deshalb in die Kritik geraten und stellte auf das PIN-Verfahren um. Davon ist man jetzt wieder abgekommen.

Zur Rewe-Gruppe gehören unter anderem auch Penny, Toom und Promarkt.

Zur Rewe-Gruppe gehören unter anderem auch Penny, Toom und Promarkt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Ein Vierteljahr ist es her, dass Verbraucherschützer Sturm gegen Rewe liefen. Stein des Anstoßes war das elektronische Lastschriftverfahren (ELV), bei dem Kunden ihr Einverständnis zur Weitergabe ihrer Daten geben mussten – ohne zu erfahren, was genau sie da überhaupt unterschrieben. Auf dem ausgehändigten Kassenbon war davon nämlich nichts zu lesen. Angesichts der Kritik gelobte Rewe öffentlich Besserung und stellte die Kassen der Märkte flächendeckend aufs verbraucherfreundliche PIN-System um. Umso größer die Verwunderung bei jenen, die in den letzten Tagen bei Rewe ihre Karte zückten und dann um ihre Unterschrift gebeten wurden.

Kopie auf Anfrage

Eine Anfrage bei Rewe ergab: Tatsächlich ist man wieder zum ELV-Verfahren zurückgekehrt, und das schon Ende Juli. Die Empörung der Verbraucherschützer blieb diesmal aus. Wohl auch deshalb, weil Rewe ihren grundsätzlichen Bedenken Rechnung getragen hat. Wer mit seiner Unterschrift bezahlt, bekommt jetzt eine Kopie des vollständigen Bontextes – allerdings nur, wenn er danach fragt. Zudem seien die Märkte angewiesen, den Text im Kassenbereich auszuhängen, so ein Rewe-Sprecher gegenüber n-tv.de.    

Zu den erhobenen Kundendaten gehören Kontonummer, Bankleitzahl, Kaufort und Kaufdatum. Alle Angaben würden ausschließlich für die Transaktionsabwicklung genutzt, heißt es in der Stellungnahme. Ob der Kunde überhaupt zum ELV zugelassen ist, entscheidet sich übrigens von Fall zu Fall. Jede Karte wird zunächst am Terminal geprüft, bei Sicherheitsbedenken oder Zahlungsauffälligkeiten wird die PIN abgefragt. Dass das als sicherer geltende PIN-Verfahren nicht flächendeckend angewendet wird, liegt daran, dass es nicht ganz billig ist. Die Banken verlangen für jede Zahlung 0,3 Prozent vom Umsatz, mindestens aber acht Cent. Dafür kann der Händler sicher sein, dass er das Geld auch bekommt.

ELV hat Vorteile

Beim kostenlosen Lastschriftverfahren ist das nicht der Fall. Der Händler trägt das volle Risiko, zumal Kunden ihre Lastschriften innerhalb von sechs Wochen nach Rechnungsabschluss ohne Angabe von Gründen zurückrufen können. Aus Verbrauchersicht ist das Lastschriftverfahren also eigentlich vorteilhafter.

Egal ob bei Rewe oder bei anderen Händlern: In drei Jahren könnte es ohnehin vorbei sein mit dem Bezahlen per Unterschrift. Nach Plänen der Europäischen Kommission soll im Herbst 2013 die internationale SEPA-Lastschrift in Kraft treten. Und die ist so umständlich, dass sich das Verfahren nicht mehr lohnen dürfte.  

Quelle: ntv.de

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