Ratgeber

Keine Lust auf Passwort-Chaos? So funktioniert das Einloggen via Facebook

Es klingt praktisch: Statt sich für jede Website ein neues Nutzerkonto anzulegen, loggt man sich einfach via Facebook ein. Aber heißt das auch, dass die Aktivitäten auf der fremden Seite in der eigenen Chronik erscheinen?

Auf viele Seiten kann man via Facebook zugreifen. Natürlich werden dabei auch Daten zwischen den Diensten ausgetauscht.

Auf viele Seiten kann man via Facebook zugreifen. Natürlich werden dabei auch Daten zwischen den Diensten ausgetauscht.

(Foto: imago stock&people)

Onlineshops, E-Mail-Konten, Communities und soziale Netzwerke, Streamingdienste oder Banking-Seiten – jede Seite verlangt eigene Login-Daten und wer es Betrügern nicht zu leicht machen will, sucht sich auch jedes Mal ein neues Passwort aus. Das wird allerdings schnell unübersichtlich. Manche Menschen wählen deshalb die einfachste Lösung und geben einfach überall die gleichen Anmeldeinformationen ein, manche variieren ein paar Kombinationen. Wird eines der Konten gehackt, ist es natürlich ungünstig, wenn das Passwort auch bei anderen Seiten funktioniert. Eine Lösung ist das "Single Sign on"-Prinzip, wie es unter anderem von Facebook genutzt wird.

Dabei erstellt ein bestimmter Webdienst als Identitätsprovider eine sogenannte OpenID. Möchte man sich auf einer anderen Website anmelden, ohne ein Nutzerkonto anzulegen, gibt man den Link auf die OpenID ein, der Identitätsprovider schickt dann eine Bestätigung. Klingt ein wenig kompliziert, funktioniert aber ziemlich simpel. Wer sich auf diese Art authentifizieren will, kann das unter anderem über Google, Yahoo oder Twitter machen.

Der mit Abstand populärste Identitätsprovider ist aber Facebook. "Connect" heißt der Service, mit dem sich andere Seiten mit Facebook vernetzen können, um die Anmeldung zu vereinfachen. Dazu müssen sie nur den Facebook-Connect-Button auf ihrer eigenen Seite einbinden. Für Nutzer ist die Sache denkbar einfach, sie müssen auf der jeweiligen Seite nur ihre Facebook-Anmeldedaten eingeben und auch dieser Schritt entfällt, wenn sie parallel bei Facebook eingeloggt sind. Dann reicht ein Klick auf "Mit Facebook einloggen".   

Connect ist ein Tauschgeschäft

Das Konzept geht auf: Zehn Milliarden Mal haben sich Menschen im letzten Jahr via Facebook Connect angemeldet. Was ihnen nicht immer klar ist: Die Partnerseite bekommt von Facebook nicht nur den Identitätsnachweis geliefert, sondern auch die öffentlichen Daten des jeweiligen Profils. Dazu gehören der vollständige (Facebook-)Name und die Nutzer-ID, das Alter, das Geschlecht, das Profilbild und die Freundesliste. Dass diese Auskünfte weitergegeben werden, kann man nicht verhindern.

Bei anderen Informationen hat man dagegen ein Mitspracherecht. Wenn die Partnerseite oder App beispielsweise auf Fotos, Meldungen oder "Gefällt mir"-Angaben zugreifen will, braucht sie dafür die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers. Manchmal geht es hier aber auch nach dem Prinzip "friss oder stirb". Wer sich beispielsweise auf Tape.tv mit dem Facebook-Konto anmeldet, übermittelt dabei auch die E-Mail-Adresse und wird einmal pro Woche eine Mail mit Videovorschlägen bekommen. Wer das nicht möchte, muss sich eben auf normalem Weg registrieren. Um herauszufinden, welche Seiten auf welche Informationen bei Facebook zugreifen können, kann man sich unter "Einstellungen" => "Apps" eine Übersicht verschaffen.

Keine Spuren in der Timeline

Auch Facebook bekommt Daten geliefert, wenn ein Mitglied sich via Connect bei einem anderen Dienst einloggt: Was hat der Nutzer gekauft, welche Songs hat er sich gerade angehört, welchen Text hat er gelesen, welche Laufstrecke hat er hochgeladen? Für Facebook sind solche Informationen nützlich, um Werbung noch weiter zu personalisieren. Wenn ein Dienst das Facebook Plugin nutzt, können Mitglieder seine Inhalte direkt auf der Seite "liken" und das wird dann auch im eigenen Facebook-Profil veröffentlicht.

Man muss aber nicht befürchten, dass Aktivitäten außerhalb von Facebook automatisch in der Timeline der Freunde landen, nur weil man sich via Connect einloggt. Um solche Informationen weiterzugeben, muss der Nutzer ausdrücklich zustimmen. "XY möchte gern in deinem Namen auf Facebook posten" heißt es dann. Wer das nicht möchte, klickt einfach auf "überspringen".

Quelle: ntv.de, ino

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