Ratgeber

Ganz ohne Diät So klappt es mit der Wunschgröße

Manchmal erreicht man seine Ziele, ohne etwas dafür getan zu haben. Etwa bei der Kleidergröße. Nein, dies ist keinem Zauber, sondern einem Kuriosum der Bekleidungsindustrie zu verdanken.

Der Schreck in der Umkleidekabine ist groß, wenn die gewohnte Kleidergröße nicht passt. Zumindest, wenn sie zu eng ist. Der umgekehrte Fall dürfte hingegen eher für Freude sorgen. So oder so - wie eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt, sind die Unterschiede bei Kleidergrößen enorm. Demnach ist die Kleidergröße 36 manchmal eine 36  – und manchmal auch eine 40. 

Auf ähnliche Ergebnisse stießen die Tester auch bei der Taillenweite: In der Größe 36/S brachte es eine Damenbluse im Test auf 80,4 Zentimeter, ein anderes Modell dagegen auf 102 - ein Unterschied von mehr als 20 Zentimetern. Ähnlich sieht es bei Männerhemden aus. Bei den Hemden in Größe M maß das Labor Unterschiede von bis zu 15 Zentimetern in der Taille, in L lagen sie bei bis zu 11 und in XL bei bis zu 12 Zentimetern.

Material und Schmeicheleien

Profanerweise liegen die Gründe für so große Unterschiede darin, dass es in der Bekleidungsindustrie keine verbindliche Vorgaben für die entsprechenden Maße gibt. Was verwundert, denn spätestens im EU-Zeitalter scheint es doch für alles eine feste Norm zu geben. Zwar lägen laut Branchenkennern Größentabellen vor, die den Firmen als Orientierung dienen. Allerdings bestehe keine Verpflichtung, sich an diese zu halten.

Was wiederum erstaunt, den die Branche tut einiges, um an die Maße ihrer Kundschaft zu kommen - gerne auch durch Massenvermessungen von bis zu 13.000 Personen. Solche ergaben beispielsweise, dass Frauen zwischen 1994 und 2008 im Schnitt um einen Zentimeter an Körpergröße zugelegt haben. Gleichzeitig nahmen auch der Brust- (plus 2,3 Zentimeter), Taillen- (plus 4,1) und Hüftumfang (plus 1,8) zu.

Allerdings schätzen Modeexperten auch, dass ohnehin nur jede fünfte Frau mit ihrer Figur in eine Standardgröße passt. Denn nicht nur die Körpermaße variieren, sondern auch die Proportionen, die sich zudem im Alter noch verändern. 

Aber auch das Material, der Stoff, ist ein Grund für die unterschiedlichen Maße. Denn Textilien verhalten sich nicht wie Blech. Der Werkstoff kann sich etwa durch Nachbehandlungen noch in der Größe verändern.

Und dann gibt es da noch die sogenannte Schmeichelgrößen. Im Etikett steht die Größe 36, die tatsächlichen Maße entsprechen aber in Wahrheit einer 40. Kunden belohnen solch vorteilhafte Eingruppierung nicht selten mit Markentreue.   

Quelle: ntv.de, awi

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