Ratgeber

Besserverdienende Angestellte Sozialversicherung wird teurer

Auch wenn sich an den Beitragssätzen für Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung erstmal nichts tut, werden Spitzenverdiener im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen. Grund sind die höheren Beitragsbemessungsgrenzen. Gesetzlich Versicherte mit hohem Einkommen zahlen bis zu 544 Euro mehr.

Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer gibt derzeit ein Drittel seines Einkommens für die Sozialversicherung aus. Auf 33,05 Prozent belaufen sich die Beitragssätze für Renten. Kranken, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung, wer über 23 Jahre alt ist und keine Kinder hat, zahlt nochmal 0,25 Prozent extra in die Pflegekasse. Auch wenn diese Sätze unverändert bleiben sollten, wird es für Besserverdienende im nächsten Jahr wohl etwas teurer. Grund sind die steigenden Beitragsbemessungsgrenzen.

Der Haufe-Verlag hat die vorläufigen Sozialversicherungswerte für 2012 aus dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht. Im Oktober wird das Kabinett die neuen Rechengrößen verabschieden. Demnach soll die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung von derzeit monatlich 3712,50 Euro auf 3825 Euro steigen. Im Höchstfall müssen Kassenpatienten dann 388 Euro für ihre Versicherung ausgeben, momentan sind es knapp 377 Euro. Macht bei einem Arbeitnehmeranteil von insgesamt 10,15 Prozent übers Jahr gerechnet ein Plus von fast 132 Euro.

Das klingt noch ziemlich überschaubar. Doch auch in der Renten- und Arbeitslosenversicherung steigen die Bemessungsgrenzen. Hier trifft es Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern stärker als die Kollegen im Westen Deutschlands. Derzeit müssen sie den Beitragssatz von 22,9 Prozent auf höchstens 4650 Euro abführen. Nächstes Jahr klettert die Berechnungsgrundlage auf 4800 Euro. Im Westen steigt die Marke um 100 Euro auf 5600 Euro.  Konkret heißt das: Im Osten müssen Spitzenverdiener aufs Jahr gerechnet 412 Euro mehr für Renten- und Arbeitslosenversicherung ausgeben. Im Westen  sind es 275 Euro.

Auch die Gehälter sind gestiegen

Wer auf ein Jahresbrutto von über 66.000 Euro (West) beziehungsweise 55.800 (Ost) kommt, wird als mehr zahlen müssen – im Höchstfall steigt die Belastung aufs Jahr gerechnet im Westen um 407 Euro, im Osten um 544 Euro. Das gilt zumindest, sofern die Beitragssätze konstant bleiben. Für die meisten Besserverdiener dürfte die Erhöhung zu verschmerzen sein. Die Beitragsbemessungsgrenzen werden nämlich auf Grundlage der allgemeinen Gehaltsentwicklung im Vorjahr festgelegt. In den alten Ländern lag die Lohnzuwachsrate 2010 bei 2,09 Prozent, in den neuen bei 1,97 Prozent. Bei Spitzengehältern entspricht das vierstelligen Beträgen, wer bei der Gehaltsentwicklung im Schnitt liegt, steht also nicht schlechter da als vorher.     

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Quelle: ntv.de

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