Trickserei mit Fremdkohlensäure Was taugt Billig-Sekt?
29.11.2010, 15:28 UhrZu Weihnachten und Silvester fließt der Champagner von Aldi, Lidl und Co. Wieder in Strömen – der Billig-Schampus soll ja auch gar nicht so schlecht sein, oder? Ökotest hat sich ein paar Schlucke aus der Pulle genehmigt.
Alle Jahre wieder ein populärer Test: Ökotest hat fünf Champagner vom Discounter sowie 15 Marken- und Bio-Sekte ins Labor geschickt, um zu zeigen, was in ihnen steckt. Neben den Inhaltsstoffen wurden Aussehen, Geschmack, Geruch und Mundgefühl beurteilt.
Mehr als die Hälfte der untersuchten Produkte erhielten die Bestnote. Acht Produkte wurden "nur" für "gut" befunden, weil sie mehr Qualität vortäuschen als vorhanden ist. Denn sie sprudeln mit zu großen Mengen an Fremdkohlensäure. Das ist laut EU-Recht gesetzlich verboten. Allerdings ist es nicht gesundheitsschädlich und schmälert auch nicht den Geschmack. Die Hersteller können Sekt mit Fremdkohlensäure allerdings wesentlich einfacher und preisgünstiger produzieren. Verbraucher sollten daher auf den Begriff "traditionelle Flaschengärung" achten. Steht auf dem Etikett dagegen nur "Flaschengärung", können große Mengen Fremdkohlensäure enthalten sein.
Ökotest verließ sich nicht auf den Gaumen seiner Redakteure, sondern ließ Aussehen, Geruch, Geschmack und das Mundgefühl von geschulten Testpersonen beurteilen. Die Ergebnisse der Edelbrausen liegen bei der sogenannten Sensorik sehr nahe beieinander. Der Champagner Vve. Monsigny Sélection Brut von Aldi Süd und der Kloster Eberbach Riesling Trocken 2008 bekommen die höchstmögliche Punktzahl, dicht gefolgt von den restlichen Qualitätsschaumweinen. Nur der Brillante Sekt Brut Edition Alnatura und der Mumm & Co., Extra Dry fallen leicht ab, bekommen aber dennoch "gute" Sensorik-Noten.
Quelle: ntv.de, kwe