Ratgeber

Die Achsel des Bösen Welches Deo etwas taugt

90 Prozent der Frauen greifen zum Deodorant und immerhin 60 Prozent der Männer versuchen, Achselschweiß auf diese Weise in den Griff zu bekommen. Unangenehme Gerüche können Deos heutzutage tatsächlich unterdrücken. Aber vor Schweiß schützen nicht alle zuverlässig. Die Stiftung Warentest weiß, welche.

In besonders hartnäckigen Fällen hilft eine Schweißdrüsenoperation.

In besonders hartnäckigen Fällen hilft eine Schweißdrüsenoperation.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Der Mensch schwitzt. Der eine mehr, das andere weniger, das hängt unter anderem von der Zahl der Schweißdrüsen und dem Hormonhaushalt ab. Solange der Schweiß frisch ist, gibt es kein Problem, von feuchten Flecken unter den Achseln einmal abgesehen. Unangenehm wird es erst, wenn Bakterien beginnen, den Schweiß zu zersetzen. Dann entstehen üble Gerüche. Das war auch vor tausenden von Jahren schon so: Die alten Ägypter versuchten, Körperausdünstungen mit Alaunschiefer in den Griff zu bekommen. Spätere Generationen versuchten, Gestank mit Parfüm-Ölen zu übertünchen. Erst 1833 wurden die Schweißdrüsen entdeckt, doch bis zur Erfindung des Deosprays sollten noch über 130 Jahre vergehen.

Auch heute noch ist das Sprüh-Deodorant das beliebteste Mittel gegen Achselschweiß. Über 50 Prozent der verkauften Deos in Deutschland sind Aerosolsprays, seit 1991 frei von FCKW. Alle versprechen Schutz gegen Körpergeruch, indem sie Bakterien in Schach halten und überduften. Viele sollen auch die Schweißbildung begrenzen. Die Stiftung Warentest hat jetzt anhand von 16 Männer- und Unisex-Deos geprüft, wie gut das klappt. Dafür scheuten die Tester keinen Aufwand: 640 Männer und Frauen mussten bei schwülen 38 Grad im Schwitzraum ausharren, unter der einen Achsel Deodorant, unter der anderen keins. Unter jeder Achsel klemmte ein Filterpapiertütchen mit schweißaufsaugendem Kieselgel, das am Ende gewogen wurde, um die Schweißbildung zu vergleichen.

Kein Stinken, aber Schwitzen

Auch für die Körpergeruchsprüfung durften sich die Testpersonen nur einseitig mit Deo besprühen und sollten sich so durch den Alltag bewegen. Nach acht Stunden erfolgte die erste Riechprobe, die alle Kandidaten gut oder sehr gut überstanden. Nach 24 Stunden ließ die Wirkung zwar oft etwas nach, aber fast alle Deos schützten auch hier noch zuverlässig. Gerade Männerdeos versprechen sogar 48 Stunden lang Schutz vor Körpergeruch. Und immerhin fünf Produkte wirkten auch dann noch gut. Das Stinken kann also jedes Deo verhindern, das Schwitzen allerdings nicht. Sechs Kandidaten versagten im Prüfpunkt "Schweißminderung", darunter auch Markendeos wie das adidas "action 3" und Doves "Men+Care Aqua Impact".  

Auf andere bewährte Deomarken ist mehr Verlass. Bei den Männerprodukten schneidet Rexonas "men Sport Defense" mit einer Gesamtnote von 1,8 am besten ab, das doppelt so teure Axe "Dry Dark Temptation" zeigt sich ebenfalls als verlässlich und kommt auf  eine glatte 2,0. Das beste Deo im Test ist für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet: Das "Mineral Deodorant  Ultra Dry" von Garnier bietet 48 Stunden lang zuverlässigen Schutz vor Geruch und mindert auch Schweiß zuverlässig. Mit 2,25 liegt es preislich im Mittelfeld. Günstiger ist das zweitplatzierte Unisex-Produkt: Ombia "Deo Spray Original" gibt es für 85 Cent bei Aldi. Die geruchshemmende Wirkung lässt allerdings schon nach 24 Stunden nach, deshalb kommt das Discounterdeo nur auf eine Gesamtnote von 2,0.      

Am Preis muss die Deo-Nutzung also nicht scheitern, und auch gesundheitlich spricht nichts dagegen. Für die Gerüchte, dass Aluminiumsalze das Risiko von Krebs und Alzheimer erhöhen, gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Empfindliche Menschen sollten Deo allerdings nicht zu oft nachlegen, um Hautreizungen zu vermeiden.   

Quelle: ntv.de

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