Ratgeber

Einbruchabwehr Wie man sich richtig schützt

In Sachen Einbruchschutz macht sich mancher etwas vor: Abschließbare Fenstergriffe zum Beispiel hindern Einbrecher nicht daran, in ein Haus oder in eine Wohnung einzusteigen.

Solche Griffe seien dazu gut, Kinder vor einem Sturz aus dem Fenster zu bewahren, weiß Michael Schöttler von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Hamburg. "Ein Einbrecher hebelt das Fenster aus, da nützt der abschließbare Griff nichts."

Zu den verbreiteten Irrtümern gehört laut Schöttler auch die Annahme, dass schon eine Alarmanlage als Schutz ausreichend sei. "Sie verhindert einen Einbruch aber nicht, sondern meldet ihn nur", sagt der Experte. Wichtiger als die elektronische Sicherung, zu der die Alarmanlage gehört, sei daher eine solide mechanische Sicherung von Türen und Fenstern. Wenn der Einbrecher es überhaupt schafft, bräuchte er sehr viel Zeit, um eine gute mechanische Sicherung zu überwinden. "Aus Täterbefragungen wissen wir aber, dass die meisten nach spätestens drei oder vier Minuten aufgeben."

Kostenlose Beratung

Wie man seine Wohnung oder das Haus am besten gegen Einbrecher schützt, erfahren Interessenten zum Beispiel in einer kostenlosen Beratung der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen. "Die gibt es in allen Bundesländern und arbeiten produktneutral", sagt Schöttler. "Wir wollen da ja nichts verkaufen."

In der Beratung können Verbraucher gemeinsam mit den Experten eine Liste der wichtigsten Maßnahmen erarbeiten. Denn nicht jeder wird auf einen Schlag mehrere Tausend Euro ausgeben wollen oder können, die eine gute Einbruchssicherung kosten kann. "Wir können dann anhand der jeweiligen örtlichen Begebenheiten sagen, wo die Sicherung am wichtigsten ist", erläutert Schöttler.

Neben der Technik ist der Mensch selbst ein wichtiger Teil der Einbruchsicherung. Und aufmerksame Nachbarn, die während des Urlaubs den Briefkasten leeren und die Jalousien rauf- und runterlassen, kosten vielleicht eine Einladung zum Grillabend. "Es ist aber wichtig, Anwesenheit zu simulieren", sagt Schöttler.

Lichtsteuerung mit Schaltzeituhr

Dazu kann auch eine Schaltzeituhr gehören, die abends das Licht anmacht. Die Befürchtung, dass ein stets zur gleichen Zeit angehendes Licht Einbrecher erst anlocken könnte, teilt der Polizist nicht: Für einen normalen Wohnungseinbruch würden die Täter in der Regel nicht Tage lang auf der Lauer liegen, um zu gucken, ob da jemand ist. Sie bekämen daher gar nicht mit, dass das Licht auch schon an den Tagen vorher zur gleichen Zeit brannte.

Kein Verständnis hat Michael Schöttler für das Argument "wenn da einer rein will, dann schafft der das auch". "Wenn es so wäre, dann gäbe es wohl laufend Einbrüche in die Landeszentralbank." Wer so etwas sagt, wolle nur die Verantwortung für sein eigenes Handeln verschleiern.

Quelle: ntv.de

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