Wie werde ich...

Wie werde ich ...? Konditor

Zuckerbäcker wurden Konditoren früher genannt. Mit Torten, Kuchen, Gebäck, Pralinen und Eis haben sie täglich zu tun. Die Anforderungen an die Auszubildenden sind vielfältig.

Was für einen guten Teig gelte, sei auch für den Konditorenberuf nicht verkehrt, sagt Michael Peschke, Geschäftsführer des Deutschen Konditorenbundes in Mönchengladbach: "Auf die richtige Mischung kommt es an."

Zwei geschickte Hände braucht es, dazu einen gut entwickelten Geruchs-, Geschmacks- und Farbsinn. "Einem Konditor dürfen zudem weder das hohe Arbeitstempo noch die Temperaturschwankungen im Kühlraum oder am Ofen etwas anhaben", sagt Peschke. Geschicklichkeit im Zeichnen und Fantasie beim Verzieren der süßen Erzeugnisse gehören ebenfalls zur Arbeit.

"Formell brauchen die angehenden Auszubildenden mindestens einen Hauptschulabschluss", sagt Lothar Rütter vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn. Besonders gut gehende Konditoreien nehmen auch gern Abiturienten, sagt er. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist gut. Nach Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit gibt es für Konditoren mehr Arbeitsplätze als Bewerber. "Von den Gesellen finden rund 95 Prozent einen Job - fast die Hälfte wird gleich von ihrem Ausbildungsunternehmen übernommen", sagt Peschke.

Meisterzwang

Der Konditor gehört noch immer zu den Handwerken mit Meisterzwang - wer sein eigenes Caf eröffnen will, muss den Meisterbrief haben. Doch das eigene Geschäft ist nicht die einzige Perspektive für Konditoren. Sie können sich in Betrieben hocharbeiten oder selbst den Nachwuchs ausbilden. Sie können in der Back- und Süßwarenindustrie beschäftigt sein oder an anderer Stelle praktisch arbeiten: "Überall in der Welt - in Spitzenhotels oder auf Kreuzfahrtschiffen - sind deutsche Konditoren als Spezialisten gefragt", sagt Peschke.

Diese Erfahrungen hat auch Konditormeister Volker Schadeberg aus Bruchköbel bei Hanau gemacht: "Ich war als Konditor zehn Jahre lang in Europa auf Wanderschaft - speziell da, wo Pralinen gemacht wurden", erzählt er. Seine Vorliebe für die süßen Spezialitäten hat Schadeberg zu seinem Beruf gemacht - in seinem "Schokolädchen" verkauft er inzwischen nur noch süße Eigenkreationen. Mehr als ein Jahrhundert haben die Schadebergs in Bruchköbel für Brot und Brötchen gesorgt - die Zeiten sind vorbei.

Spezialisierungen

Nicht nur die Fertigung von Pralinen kann ein Spezialgebiet sein, das Konditoren nach der Ausbildung verfolgen. Auch Torten und Kuchen, kleines Gebäck oder süße Nachspeisen brauchen kreative Verarbeitung.

Die Auszubildenden verdienen zwischen 210 und 350 Euro im ersten, rund 250 bis 400 Euro im zweiten und zwischen 280 und 500 Euro im dritten Lehrjahr. Für das Jahr 2005 verzeichnete die Statistik rund 4700 Azubis, etwa 60 Prozent davon Frauen.

Quelle: ntv.de

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