Wie werde ich ...? Maschinenführer
29.11.2008, 08:04 UhrSchwerarbeit in schmutzigen Werkshallen ist in Deutschland Geschichte. In modernen Fabriken sind meist Automaten und computergestützte Systeme im Einsatz. Wer sich damit auskennt, hat gute Karten am Arbeitsmarkt. "Der Maschinen- und Anlagenführer bietet unter den Berufen mit zweijähriger Ausbildung die meisten Anschlussmöglichkeiten", sagt Sven Räß vom Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie in Berlin.
Vor allem in Unternehmen der Metall- und Kunststoffindustrie werden die Maschinenführer gebraucht. Aber auch in Textil-, Lebensmittel- und Papierverarbeitungsbetrieben sind sie gesuchte Arbeitskräfte. Bei der Papierherstellung arbeiten sie überall dort, wo die Bögen schon trocken sind, sagt Thomas Müller, Leiter des Geschäftsbereiches Berufsbildung am Papierzentrum Gernsbach (Baden-Württemberg). Die Einrichtung ist Deutschlands einzige Ausbildungsstätte für die Papierbranche.
Arbeitsinhalte
Maschinenführer lesen Messwerte an Leitständen ab, holen Ersatzteile oder füllen Öl nach. Das Vorbereiten der Arbeitsabläufe, Nachfüllen von Kühl- und Schmierstoffen und das Austauschen von Verschleißteilen zählen ebenso zu ihren Aufgaben wie das Steuern des Materialflusses, so die Bundesagentur für Arbeit. Schichtarbeit gilt als üblich, wo rund um die Uhr produziert wird.
Schüler können sich direkt in den Betrieben bewerben. Ein guter Hauptschulabschluss gilt dafür als Voraussetzung, sagt Räß. Etwa jeder vierte Azubi hat der Bundesagentur für Arbeit zufolge einen mittleren Bildungsabschluss. Ein Prozent hat die Hochschulreife, genauso viele keinen Schulabschluss.
Angehende Maschinen- und Anlagenführer machen eine duale Ausbildung: In der Berufsschule erlernen sie in zwei Jahren die Theorie für die Arbeit. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Steuerungs-, Regel- und Fertigungstechnik oder das Warten von Anlagen. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Praxis im Betrieb.
"Die Betriebe bilden zunehmend aus, weil sie die Leute brauchen", erklärt Räß. Die Chancen auf eine Übernahme nach der Lehre seien daher sehr gut. Der Bedarf wachse schon aus demografischen Gründen. Je nach Bundesland bringt nach Angaben des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB) in Bonn ein Maschinen- und Anlagenführer laut Tarif zwischen 2000 und 2200 Euro brutto im Monat nach Hause.
Quelle: ntv.de