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FC Bayern München Kader gut, Keeper schlecht

Nein, wir machen jetzt nicht den Scherz mit dem dreifachen Louis van Gaal. Er ist einfach nur Trainer des FC Bayern. Und sah beim 3:1 im Pokal gegen den Verbandsligisten aus Neckarelz nicht immer glücklich aus.

Nein, wir machen jetzt nicht den Scherz mit dem dreifachen Louis van Gaal. Er ist einfach nur Trainer des FC Bayern. Und sah beim 3:1 im Pokal gegen den Verbandsligisten aus Neckarelz nicht immer glücklich aus.

(Foto: dpa)

Was ist neu?

Der FC Bayern München ist der Favorit auf die Deutsche Meisterschaft. Kleiner Scherz. Das ist immer so. Und wenn die Bayern einmal den Titel nicht geholt haben, so wie in der vergangenen Saison, dann verstärken sie sich so, dass sie wieder der Favorit sind. So auch in diesem Jahr. Wirklich neu ist der Trainer Louis van Gaal. Und Mario Gomez. Und Anatoli Timoschtschuk. Und Ivica Olic. Und, und, und. Die Bayern haben sich also richtig verstärkt. Wie immer. Nur einen neuen Torwart haben sie nicht bekommen. Wunschkandidat Manuel Neuer vom FC Schalke 04 wollte oder durfte nicht.

Was bringt das?

Die Erkenntnis, dass die Bayern es immer noch nicht geschafft haben, einen adäquaten Ersatz für Oliver Kahn zu finden. Und der spielt schon seit über einem Jahr nicht mehr. Jetzt hat sich van Gaal auf Michael Rensing als Nummer eins festgelegt. Der patzte prompt beim 3:1 gegen den Verbandsligisten aus Neckarelz in der ersten Runde des DFB-Pokals. Aber was soll der arme Mann auch machen? Die Alternative ist Jörg Butt. Auch wenn es Unsinn ist, die Saisonaussichten der Bayern allein an der Torwartfrage festzumachen: Dieses Thema wird die Münchner die ganze Spielzeit über begleiten.

Wie ist die Stimmung?

Die Nummer eins: Michael Rensing. Das gibt Diskussionen.

Die Nummer eins: Michael Rensing. Das gibt Diskussionen.

(Foto: dpa)

Gut. Und das, obwohl der neue Trainer streng sein soll. Aber die Spieler scheinen das zu mögen. Wie Nationalstürmer Miroslav Klose erzählte, achtet der Niederländer sogar darauf, dass die Spieler erst vom Tisch aufstehen, wenn alle zu Ende gegessen haben. Gut, wir könnten jetzt darauf hinweisen, dass wir das zu Hause gelernt haben. Machen wir aber nicht, sondern zitieren noch einmal Herrn Klose: "Wenn wir uns außerhalb des Platzes nicht benehmen können, können wir das auch nicht auf dem Platz."

Wie wollen sie spielen?

Van Gaal möchte, dass Ribéry das Spiel gestaltet. Ribéry möchte lieber auf den Flügeln spielen. Er ist einer, der aus vollem Lauf für Überraschungen sorgen kann – sofern seine Mitspieler mithalten können. Er ist aber keiner, der das Spiel lenkt und auch mal das Tempo herausnimmt. Als Alternative im Zentrum böte sich Alexander Baumjohann an, der ablösefrei von Borussia Mönchengladbach kam. Wahrscheinlicher aber ist, dass er zumindest seine erste Zeit in München auf der Bank erlebt. Und sonst? Herrscht bei den Bayern eher ein Überangebot. Um die beiden Plätze im Angriff streiten sich der für 30 Millionen Euro aus Stuttgart verpflichtete Mario Gomez, Miroslav Klose, Luca Toni und der ehemalige Hamburger Ivica Olic. Auch Nachwuchsspieler Thomas Müller hat in der Vorbereitung gezeigt, dass der Trainer sich auf ihn verlassen kann. Er hat einen ebenso guten Eindruck hinterlassen wie Abwehrspieler Holger Badstuber, der aus der zweiten Mannschaft der Bayern kommt und einen besseren Eindruck hinterließ als Edson Braafheid, der Wunschspieler van Gaals. Auch Mittelfeldspieler Anatoli Timoschtschuk, für viel Geld aus St. Petersburg verpflichtet, ist erstmal eine feste Größe auf der Bank. Er kämpft mit Kapitän Mark van Bommel um die Abräumerstelle vor der Abwehr.

Was ist das größte Problem?

Prima Kerl: Franck Ribéry.

Prima Kerl: Franck Ribéry.

(Foto: AP)

Dass Oliver Kahn nicht mehr dabei ist. Von 1994 bis 20008 hat niemand an der Qualität des Bayerntorhüters gezweifelt. Das ist jetzt anders. Aber das hatten wir schon. Ansonsten ist da noch die Sache mit Franck Ribéry. Wochenlang kokettierte die französische Mittelfelddiva damit, auch gerne für einen anderen Verein spielen zu wollen. Die Bayern aber sagten nein, jetzt bleibt er, wie es aussieht, doch. Und weil sie wissen, dass sie ihn brauchen, betonen Manager Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge immer wieder in zahlreichen Interviews, dass der Franck ein prima Kerl sei und sich stets korrekt benommen habe. Klartext sprach nur Franz Beckenbauer: Ribéry sei Franzose. "Dem ist der FC Bayern wurscht."

Wo geht’s hin?

Nach ganz oben, das meinen auch die Trainer der Bundesliga. National scheint also alles klar, selbst wenn es einige Startschwierigkeiten geben sollte. Bleibt die internationale Bühne. Die heißt, dank Jupp Heynckes, auch in dieser Saison Champions League. Und da zeigte der FC Barcelona den Bayern unter Jürgen Klinsmann, wo ihre Grenzen sind. Ob sich das geändert hat, bleibt die große Frage.

Wer ging, wer kam?

Hin: Mario Gomez (VfB Stuttgart/30 Millionen Euro), Anatoli Timoschtschuk (Zenit St. Petersburg/11 Millionen), Danijel Pranjic (SC Heerenveen/7,7 Millionen), Andreas Görlitz (Karlsruher SC(war ausgeliehen), Ivica Olic (Hamburger SV), Alexander Baumjohann (Borussia Mönchengladbach), Edson Braafheid (FC Twente Enschede/2 Millionen), Holger Badstuber, Thomas Müller (beide Bayern München II)

Und weg: Massimo Oddo (AC Mailand), Lukas Podolski (1.FC Köln/10 Millionen), Mats Hummels (Borussia Dortmund/4,2 Millionen), Ze Roberto (Hamburger SV), Lúcio (Inter Mailand/7 Millionen), Tim Borowski (Werder Bremen/1,5 Millionen)

 

Und die anderen?

VfL Wolfsburg
FC Bayern München
VfB Stuttgart
Hertha BSC
Hamburger SV
Borussia Dortmund
TSG Hoffenheim
FC Schalke 04
Bayer 04 Leverkusen
SV Werder Bremen
Hannover 96
1. FC Köln
Eintracht Frankfurt
VfL Bochum
Borussia Mönchengladbach
SC Freiburg
FSV Mainz 05
1. FC Nürnberg

Quelle: ntv.de

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