FC Bayern ist Herbstmeister Borussia Dortmund hat nichts mehr im Griff
09.12.2017, 17:26 Uhr
Nein, das ist kein Symbolbild - sondern Pierre-Emerick Aubameyang.
(Foto: imago/Eibner)
Da wollen die Dortmunder endlich gewinnen - und dann läuft gegen den SV Werder Bremen an diesem 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga wieder sehr viel schief. Der FC Bayern siegt in Frankfurt und ist Herbstmeister, RB Leipzig müht sich gegen den FSV Mainz.
Borussia Dortmund - SV Werder Bremen 1:2 (0:1)
Konzeptlos, harmlos, hilflos: Peter Bosz steht bei Borussia Dortmund vor dem Aus. Nach einem 1:2 (0:1) gegen den Abstiegskandidaten SV Werder Bremen am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga steht es nicht gut um die berufliche Zukunft des Trainers. Von der ersehnten Wende war vor 81.160 Zuschauern im Westfalenstadion nichts zu sehen. Ob vor oder nach dem 0:1 durch ein Traumtor von Maximilian Eggestein in der 26. Minute - der BVB brachte fast nichts von dem auf den Platz, was ihn in den berauschenden ersten Saisonwochen ausgezeichnet hatte.
Am vorläufigen Ende des atemberaubenden Absturzes stand das achte sieglose Ligaspiel hintereinander. Den BVB-Ausgleich durch ein Eigentor von Philipp Bargfrede (57.) konterte Theodor Gebre Selassie (65.) und bescherte Werder Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Dabei gab es für den BVB (eigentlich) nur ein Leitmotiv: Attacke. "Wir wollen das Spiel gewinnen - und zwar auf unsere Art: offensiv", hatte Bosz gesagt. So stellte er auch auf. Weder Julian Weigl noch Nuri Sahin spielten im defensiven Mittelfeld von Beginn an, Shinji Kagawa und der schwache Mahmoud Dahoud gaben die Schaltzentrale hinter der Dreier-Sturmreihe.
Bei den Gästen war alles auf Max Kruse ausgerichtet. Der Angreifer zwang nach 13 Minuten und einem ersten Konter den BVB-Torhüter Roman Bürki zum Nachfassen. Das löste prompt eine Phase Dortmunder Verunsicherung aus. Da Bremen zudem sicher stand und Räume konsequent zulief, passierte trotz optischer Überlegenheit wenig - von wegen Attacke. Auf der Gegenseite verfehlte Zlatko Junuzovic (22.) das Tor knapp - lange Bälle waren wie zuletzt immer gegen den BVB ein gefährliches Mittel. Eggestein traf dann allerdings nach einem in Ruhe aufgezogenen Werder-Angriff mit einem traumhaften Linksschuss, ohne groß gestört zu werden. Dortmund war da noch ohne Torschuss. Der Aufbau wirkte ratlos, die beste Chance der ersten Halbzeit war ein Schüsschen von Andrej Jarmolenko meterweit am Tor vorbei (40.). Der Ukrainer kam wie Raphael Guerreiro nach einem Pfeifkonzert zur Pause nicht mehr zurück.
Nuri Sahin sollte dem Spiel nun mehr Struktur geben, Weltmeister André Schürrle den Angriff beleben. Erste Annäherungen an das Werder-Tor waren vielversprechend, wie beispielsweise von Kagawa (47.) und Schürrle per Seitfallzieher (52.). Werder-Trainer Florian Kohfeldt musste den starken, aber angeschlagenen Kapitän Junuzovic durch Jerome Gondorf ersetzen, kurz darauf traf Bargfrede ins eigene Netz. Das brachte auch die verfrorenen BVB-Fans wieder in Stimmung. Die Dortmunder spielten mit vollem Risiko auf Sieg. Doch es traf: Werder. Gebre Selassie nutzte die dritte Großchance der Bremer innerhalb weniger Minuten.
Eintracht Frankfurt - FC Bayern 0:1 (0:1)
Der FC Bayern München hat zum 23. Mal die Herbstmeisterschaft gefeiert und damit auf dem Weg zum erneuten Titelgewinn statistisch schon die halbe Miete eingefahren. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes gewann bei Eintracht Frankfurt mit 1:0 (1:0), sie ist in den verbleibenden zwei Spielen der Hinrunde damit nicht mehr vom Spitzenplatz zu verdrängen. Der Wintertitel ist für den weiteren Verlauf dabei ein gutes Omen: In 68,5 Prozent der Fälle feierte der Herbstmeister am Saisonende auch die Meisterschaft. Den Bayern gelang das Double sogar 19 Mal, zuletzt fünfmal in Folge. Arturo Vidal köpfte die Münchner vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena in der 20. Minute in Führung. Der Chilene erzielte bereits im vierten Bundesliga-Spiel nacheinander das erste Tor der Münchner. Der Frankfurter Marius Wolf (72.) sah nach einem vermeintlich rüden Foulspiel die Rote Karte, die durch den Videobeweis von Referee Harm Osmers in eine Gelbe umgewandelt wurde.
RB Leipzig - FSV Mainz 05 2:2 (2:1)
RB Leipzig hat nach dem Aus in der Champions-League den nächsten Dämpfer kassiert. Gegen den FSV Mainz 05 kam das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl nur zu einem 2:2 (2:1). Nach zuletzt fünf Heimsiegen in Serie mussten die Leipziger gegen die ausswärtsschwachen Rheinhessen erstmals wieder Punkte lassen. Für die in fremden Stadien weiterhin sieglosen Mainzer war es erst der dritte Auswärtspunkt in dieser Saison. Durch das Remis ist Rekordchampion Bayern München vorzeitig Herbstmeister. Mittelfeldstratege Kevin Kampl (29.) hatte den Vize-Meister der Fußball-Bundesliga in Führung geschossen, ehe Mainz durch Robin Quaison (39.) ausglich. Confed-Cup-Sieger Timo Werner (45.+3) erzielte noch im ersten Durchgang per Foulelfmeter den Treffer zum 2:1. Für Werner war es bereits das achte Saisontor. Im zweiten Abschnitt traf Emil Berggreen (86.) zum Endstand.
Hamburger SV - VfL Wolfsburg 0:0
Der Hamburger SV hat sich im Kampf gegen den Abstieg immerhin den nächsten Punkt gesichert. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol rang dem VfL Wolfsburg in einer schwachen Partie ein 0:0 ab. Die Hausherren waren zwar das etwas bessere von zwei schlechten Teams, ein Sieg wäre aber schmeichelhaft gewesen. Der HSV ist damit seit drei Spielen im Volksparkstadion ungeschlagen - wegen der Auswärtsschwäche der Hanseaten ist der Punkt aber eigentlich zu wenig. Besonders spielerisch blieben die Hamburger den 45.226 Zuschauern erneut viel schuldig.
Quelle: ntv.de, sgi/sid