Fußball

Schuberts Gladbacher patzen FC Bayern kantert, 1. FC Köln überrascht

Spaß beim Schützenfest gegen Stuttgart: Robert Lewandowski und Thomas Müller, FC Bayern München.

Spaß beim Schützenfest gegen Stuttgart: Robert Lewandowski und Thomas Müller, FC Bayern München.

(Foto: imago/MIS)

Mit guten Vorsätzen fährt der VfB Stuttgart zum FC Bayern - und geht dort am zwölften Spieltag der Fußball-Bundesliga doch unter. Derweil feiern die Kölner in Leverkusen, Mainz schlägt dezimierte Wolfsburger. Und Gladbach lässt tatsächlich zwei Punkte liegen.

Mit einem Kantersieg gegen den VfB Stuttgart hat der FC Bayern am zwölften Spieltag der Fußball-Bundesliga, welch' Überraschung, nichts anbrennen lassen und seine Tabellenführung mit dem elften Erfolg in dieser Saison ausgebaut - sehr zur Freude der 75.000 Zuschauer im ausverkauften Münchner Stadion. Die jubelten auch nach 58 Minuten, obwohl in der gesamten zweiten Halbzeit gar kein Tor mehr gefallen war. Dafür feierte Innenverteidiger Holger Badstuber nach einem halben Jahr Verletzungspause sein Comeback. Und sonst? Feiern auch die Karnevalklubs der Liga: Die Kölner gewinnen das rheinische Derby in Leverkusen, der FSV Mainz schlägt den nach wie vor auswärts harmlosen VfL Wolfsburg. Keine Tore fallen in Sinsheim und, etwas überraschend, auch im Borussia-Park zu Mönchengladbach. Die fünf Partien an diesem Samstagnachmittag im Überblick:

FC Bayern München - VfB Stuttgart 4:0 ( 4:0)

Er ist wieder da: Holger Badstuber kommt für Thomas Müller in die Partie.

Er ist wieder da: Holger Badstuber kommt für Thomas Müller in die Partie.

(Foto: imago/MIS)

Die Festspiele des FC Bayern gehen munter weiter. Vor der Länderspielpause spielten die Münchner ein weiteres Mal Fußball aus einer anderen Welt und degradierten den VfB Stuttgart zu einem Sparringspartner. Dem glanzvollen 5:1 gegen den FC Arsenal in der Champions League am Mittwoch ließen die Münchner ein 4:0 (4:0) gegen bemitleidenswerte Schwaben folgen. Stuttgart, das unter Trainer Alexander Zorniger die schwächste Abwehr der Liga stellt, brachte einen Lattentreffer zustande, war ansonsten aber damit beschäftigt, Gegentore zu verhindern. Ein hoffnungsloses Unterfangen gegen wieder einmal sehr spielfreudige Münchner, für die Arjen Robben (11.), Douglas Costa (18.), Robert Lewandowski (37.) und Thomas Müller (40.) trafen. Tosenden Jubel gab es auch in der 58. Minute, als Holger Badstuber sein Comeback feierte. Er hatte seit dem 21. April nicht mehr gespielt. Vor allem die erste Halbzeit der Bayern nicht schlecht: 23 Torschüsse gaben sie ab - Saisonrekord.

TSV Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Köln 1:2 ( 1:1)

Bayer Leverkusen hat im Kampf um einen Platz im internationalen Geschäft einen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Werksklub unterlag dem rheinischen Rivalen 1. FC Köln 1:2 (1:1), nachdem die Leverkusener mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl spielen mussten. Abwehrspieler Dominic Maroh (17.) hatte den FC in Führung gebracht, der mexikanische Torjäger Javier "Chicharito" Hernandez (33.) glich per Kopf aus. Wiederum Maroh (73.) köpfte Köln nach einem Eckball von Marcel Risse zum Sieg. In der 53. Minute sah Leverkusens Kyriakos Papadopoulos nach einer Notbremse gegen Anthony Modeste zu Recht die Rote Karte. Die Gäste waren zwar klar feldüberlegen nach dem Platzverweis für Bayer, konnten allerdings lange Zeit die sich bietenden Chancen nicht nutzen. Während der Werksklub aus den letzten vier Spielen nur einen Sieg holte, errang der FC nach drei Spielen wieder einen Dreier. Erstmals seit vier Jahren gewann das Team in der BayArena. Das Spiel der Erzrivalen stand wiederum unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Bayer-Ultras hatten mit einem Transparent beim Pokalspiel vor Kurzem bei Viktoria Köln mit einer provokanten Aufschrift ("Jeder Kölner ist ein Hurensohn") die Stimmung zusätzlich angeheizt. Insgesamt blieb es laut Polizeiangaben allerdings bis Spielende relativ ruhig. Ein Leverkusener wurde allerdings verletzt, vier Kölner wurden vorläufig in Gewahrsam genommen.

VfL Borussia Mönchengladbach - FC Ingolstadt  0:0

Borussia Mönchengladbachs Siegeszug unter Interimstrainer André Schubert ist gestoppt. Die Fohlenelf musste sich mit einem schmeichelhaften 0:0 gegen den FC Ingolstadt begnügen und verpasste nach zuvor sechs Siegen in Folge einen Rekord: Als erster Trainer der Bundesliga-Geschichte hätte Neuling Schubert seine ersten sieben Spiele gewinnen können. Die über weite Strecken harmlose Borussia hat nach ihrem Horrorstart mit fünf Niederlagen nun 19 Punkte auf dem Konto, nur einen weniger als in der starken vergangenen Saison zum gleichen Zeitpunkt. Der mutig auftretende Aufsteiger Ingolstadt folgt mit 16 Zählern, davon zwölf in der Fremde. Im ersten Pflichtspiel-Duell der beiden Vereine zeigte Ingolstadt besonders vor der Pause eine couragierte Leistung und war der Führung näher als der Gastgeber, der nach einer Gelb-Roten Karte gegen Kapitän Granit Xhaka wegen wiederholten Foulspiels (86.) das Spiel in Unterzahl beendete. Erst nach der Pause entwickelte Gladbach mehr Zug zum Tor, insgesamt blieb die Begegnung aber auf einem mäßigen Niveau.

TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 0:0

Es stehen zu viele Nullen: Der neue Trainer Huub Stevens muss weiter auf den ersten Sieg mit der TSG Hoffenheim warten. Die Kraichgauer kamen nicht über ein schmeichelhaftes 0:0 gegen Eintracht Frankfurt hinaus und stecken auch nach der 250. Erstliga-Partie der Klubgeschichte tief in der Krise. Die Hoffenheimer warten als einziger Bundesligist noch auf den ersten Heimerfolg der laufenden Saison. Zudem hatte die TSG, die erst einen Saisonsieg gefeiert hat, noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt einer Spielzeit so wenige Punkte wie derzeit auf dem Konto.

1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 2:0 (1:0)

Die Champions-League-Verlierer des VfL Wolfsburg bleiben auswärts extrem schwach. Beim FSV Mainz verloren die Wölfe 0:2 (0:1) und damit zum dritten Mal auf fremden Platz. Weltmeister Julian Draxler sah zudem die Rote Karte wegen groben Foulspiels (13.). Unter der Woche hatte der VfL in der Königsklasse ein 0:2 beim PSV Eindhoven kassiert. Pablo De Blasis (31.) und Yunus Malli (75.) trafen für den FSV, der seine drei vorausgegangenen Heimspiele verloren hatte. Der VfL, der zuvor drei Partien in Folge gewonnen hatte, bleibt bei nur drei Auswärtstoren in dieser Saison.

Quelle: ntv.de, sgi/sid

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