Fußball

So läuft's im DFB-Pokal Famose Fortuna, Paderborn besser als Barça

Ansage aus Düsseldorf.

Ansage aus Düsseldorf.

(Foto: imago/Eibner)

DFB-Pokal bedeutet stets das Lauern auf die Sensation. Düsseldorf kann gegen Gladbach überraschen, der BVB sich bei fiebrigen Magedeburgern blamieren. In Schweinfurt steigt das Jahrhundertspiel gegen Frankfurter Mentalmonster.

Wer spielt wann an diesem Dienstag?

Sport-Club Paderborn 07 - Verein für Leibesübungen Bochum 1848
SV Wehen 1926 Wiesbaden - Fußballclub Gelsenkirchen-Schalke
Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 - Borussia Verein für Leibesübungen 1900
Turn- und Sportverein Bayer 04 Leverkusen - 1. Fußballclub Union Berlin
(alle Spiele ab 18.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de)

1. Fußballclub Schweinfurt 05 - Sportgemeinde Eintracht Frankfurt
1. Fußballclub Magdeburg - Ballspielverein Borussia 09 Dortmund
1. Fußball- und Sportverein Mainz 05 - Kieler Sportvereinigung Holstein
Spielvereinigung Greuther Fürth  - Fußballclub Ingolstadt 04
(alle Spiele ab 20.45 Uhr im Liveticker)

Acht Spiele? Was sollte man sehen?

Grau in grau: Friedhelm Funkel.

Grau in grau: Friedhelm Funkel.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Ganz klar: Düsseldorf gegen die Borussia aus Mönchengladbach. Noch besser wäre nur, wenn die Fortunen ab 18.30 Uhr gegen den 1. FC Köln spielen würden. Der ist ja tatsächlich noch im Wettbewerb, tritt aber erst am Mittwoch an, bei der Berliner Hertha. Aber auch so ist das Stadion in Düsseldorf mit seinen 52.000 Plätzen ausverkauft: Und ja: Der Tabellenführer der zweiten Liga lauert gegen den Erstligisten auf das, was allgemein unter Pokalsensation firmiert, in diesem Fall aber gar keine wäre. Einigen wir uns auf Überraschung, Außenseiterin ist die Fortuna schon. Klubchef Robert Schäfer sagt: "Den Druck haben die Gladbacher, wir können nur gewinnen." Und was sagen die beiden Trainer? Friedhelm Funkel erlebt mit seinen 63 Jahren bei seinem zehnten Profiklub just einen beruflichen Frühling, lässt seine Mannschaft famosen, erfolgreichen Offensivfußball spielen und konstatiert: "Bei uns muss jeder über sich hinauswachsen, wenn wir eine Chance haben wollen. Wir wollen für dieses eine Spiel ein Gegner auf Augenhöhe sein." Aber natürlich sei die Borussia die klare Favoritin. Sein zehn Jahre jüngerer Kollege Dieter Hecking, der mit Wolfsburg 2015 den DFB-Pokal gewann, hält dagegen: "Düsseldorf ist die herausragende Mannschaft in der 2. Liga. Sie spielen derzeit auf Bundesliga-Niveau. Wir erwarten Fortuna Düsseldorf mit viel Selbstvertrauen, das wird vom Publikum her ein sehr emotionales Spiel werden. Das wird ein Pokalfight, den müssen wir annehmen."

Apropos Sensation. Gewönne der 1. FC Magdeburg, Tabellenzweiter der dritten Liga mit massiven Aufstiegsambitionen, gegen den Spitzenreiter der Bundesliga, dann wäre das eine. Die Dortmunder Borussia jedenfalls muss sich als Titelverteidigerin ab 20.45 Uhr auf einen harten Kampf gefasst machen und tritt ohne ihren angeschlagenen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang an. Die "Volksstimme" titelte: "FCM ist bereit für das Fußballwunder", berichtet, dass die ganze Region fiebert und zitiert Abwehrchef Richard Weil: "Für viele scheint es nur eine Frage zu sein, wie hoch Dortmund bei uns gewinnt. Uns spornt das an, wir haben überhaupt nichts zu verlieren und wollen einen guten Pokalfight liefern."

"Nichts zu verliren": Richard Weil.

"Nichts zu verliren": Richard Weil.

(Foto: imago/Christian Schroedter)

In der ersten Runde schaltete sein Team immerhin den FC Augsburg aus. Und natürlich ist das Stadion ausverkauft. Mehr als 50.000 Kartenanfragen gab es. Das Problem: Es passen nur 23.000 rein. "Wir hätten die Preise erhöhen können", sagt Manager Mario Kallnik. Haben sie aber nicht. Und Joachim Streich, ehemaliger Nationalspieler der DDR und Magdeburger Angreifer, lässt ausrichten: "Wir sind Pokal, wir können Pokal - dieser Glaube hat sich über Generationen verfestigt. Diese Spiele elektrisieren alle. Manche Gegner wundern sich, was hier im Stadion abgeht."

Und wenn ich nicht sehen will, was alle sehen?

Leitgedanke Sensation: Gewönne der SC Paderborn, dominanter Tabellenführer der dritten Liga, ab 18.30 Uhr gegen den VfL Bochum, den kriselnden Zweitligisten, wäre das noch nicht mal eine Überraschung. Trainer Steffen Baumgart sagt: "Wir wollen definitiv die nächste Runde erreichen, das ist ein klares Ziel." Schließlich sei es so: "Wir sind genauso eine harte Nuss für Bochum wie Bochum für uns." Sein Bochumer Kollege Jens Rasiejewski, interimsweise für den gefeuerten Ismail Atalan auf der Bank, räumt ein: "Paderborn hat einen Lauf." Und was für einen. Die Paderborner sind, bezogen auf die jüngsten 20 Partien, das formstärkste Team der Welt. Besser als der FC Barcelona, besser als Paris Saint-Germain, besser als Manchester City - behauptet zumindest das Portal transfermarkt.de. In diesem Sinne: Viel Spaß, VfL.

War sonst noch was?

Frankfurts Trainer Niko Kovac hat die Zeichen der Zeit erkannt: "Der David möchte den Goliath umstoßen. Das hat auch schon häufig geklappt." Ja, aber viel häufiger gewinnt eben auch im DFB-Pokal der Favorit. In diesem Fall ist das die Eintracht, die ab 20.45 Uhr beim 1. FC Schweinfurt 05, dem Tabellenvierten der Regionalliga Bayern, vor 15.060 Zuschauern im ausverkauften Willy-Sachs-Stadion antritt.

Der Viertligist ist, was diese zweite Runde betrifft, unterste Schublade - tiefer spielt keiner. "Es ist ein Jahrhundertspiel", sagt dann auch Angreifer Steffen Krautschneider. Und Trainer Gerd Klaus warnt: "Die Frankfurter sind mental Monster, Maschinen." Er sagt aber auch, dass er an seine Mannschaft glaubt. Wenn es nach 120 Minuten zum Elfmeterschießen komme, seien die Schweinfurter "sicher weiter". Er kenne kein Team, "das so viele gute Elfmeterschützen hat wie wir".

Quelle: ntv.de

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