Liste der Topverdiener im Sport Ronaldo ist erstmals seit 2017 wieder Nummer 1 der Welt
27.12.2023, 14:24 Uhr
Cristiano Ronaldo ist das Gesicht des saudi-arabischen Versuchs, mit Milliardeninvestitionen in den Sport das Image aufzubessern.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Nur eine Frau schafft es in die Top Ten der Sportlerinnen und Sportler mit den größten Einkommen im Jahr 2023 - dabei hat sie ihre Karriere schon beendet. Auf Platz eins steht nach langer Zeit mal wieder Cristiano Ronaldo. Das saudi-arabische Investment in den Sport ist in der Liste unübersehbar.
Sportlich haben sich die Dauerrivalen Cristiano Ronaldo und Lionel Messi in die Bedeutungslosigkeit transferieren lassen. Finanziell aber sind die Fußball-Superstars im Spätherbst ihrer Karrieren wieder an die Spitze der Top-Verdiener im Sport zurückgekehrt - mit leichtem Vorteil für den Portugiesen.
Ronaldo ist dank des saftigen Vertrags bei Al-Nassr in Saudi-Arabien erstmals seit 2017 gar wieder der internationale Topverdiener. Rund 126 Millionen Euro (brutto) nahm der Europameister von 2016 laut Forbes-Magazin im Laufe des Jahres 2023 ein. Knapp sechs Millionen Euro mehr als der Argentinier Messi auf Rang zwei, der seit vergangenem Sommer und seinem Abschied aus Paris das Trikot des Beckham-Klubs Inter Miami trägt. Nebenbei wird auch Messi als Tourismus-Botschafter analog zu Ronaldo fürstlich aus Saudi-Arabien entlohnt.
Auf Platz drei steht ein weiterer Fußballer: Kylian Mbappé, Stürmer vom mit Katar-Milliarden aufgepumpten Paris St. Germain, verbuchte rund 111 Millionen Euro an Einnahmen. Auf welchem Kontinent sie einem Sport nachgehen, scheint beim Gehalt also nicht die wesentliche Rolle zu spielen. Die Spitze ist aber geprägt von Akteuren, die mit fossilen Rohstoffen unermesslich reich geworden sind.
Ein großer Name und eine gute Vermarktung überbieten die sportliche Relevanz. Das zeigt auch die Position von Tennis-Rentner Roger Federer im Ranking. Der 42 Jahre alte Schweizer hatte sein letztes offizielles Karrierespiel bereits 2022 absolviert, 2023 aber landete er mit Einnahmen von etwa 88 Millionen Euro dennoch auf Rang neun der Liste.
Der Nicht-Fußball-Krösus kommt aus der NBA
Von perfekter Vermarktung profitiert auch Serena Williams, die auf Rang 49 die erste Frau auf der Liste ist - das "Gender pay gap" schlägt allerdings auch hier durch. Wie Federer beendete auch die 23-malige Grand-Slam-Gewinnerin bereits 2022 ihre Karriere. Trotzdem verbuchte die 42-Jährige im Jahr 2023 noch etwa 41,5 Millionen an Einnahmen und ist damit die bestbezahlte Sportlerin des Jahres.
Nach Angaben von "Forbes" fließen in die Erhebungen Preisgelder, Gehälter und Bonuszahlungen ein. Hinzu kommen Sponsoren-Einkünfte, Antrittsgelder und Lizenzgebühren für Marketing-Produkte. Alle Angaben sind vor Steuern und ohne Zahlungen an Agenten geschätzt worden.
Wie bei Ronaldo zahlte sich für die US-amerikanischen Golfer Dustin Johnson und Phil Mickelson der Wechsel in die Wüste aus. Die beiden Major-Gewinner verließen die prestigeträchtige PGA-Tour und spielen nun auf der saudi-arabischen LIV-Tour, deren Eigentümer (Saudi-Arabiens staatlicher Investmentfonds PIF) demnächst auch die PGA-Tour übernimmt. Mit 99 Millionen (Johnson) und 98 Millionen Euro (Mickelson) liegen die beiden Golf-Größen auf den Plätzen sechs und sieben.
Der Krösus unter den Nicht-Fußballern ist mit Basketball-Superstar LeBron James derweil einer von drei NBA-Spielern in den Top Ten. Mit etwa 110 Millionen Euro verpasste der 38-Jährige das Podium als Vierter nur hauchzart. Stephen Curry von den Golden State Warriors (93 Millionen Euro, Platz acht) und Kevin Durant von den Phoenix Suns (82 Millionen, Platz zehn) siedeln sich ein wenig weiter unten an. Komplettiert werden die ersten Zehn von einem Exoten: Der mehrfache Box-Weltmeister Canelo Alvarez aus Mexiko nahm knapp 101 Millionen Euro ein und liegt damit hinter James auf Platz fünf.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa