Fußball

FCA setzt gegen Bayern den Helm auf Wölfe proben Relegation im Pokal

Die Bayern um Topstürmer Robert Lewandowski fühlen sich wieder stark.

Die Bayern um Topstürmer Robert Lewandowski fühlen sich wieder stark.

(Foto: imago/Ulmer)

Borussia Dortmunds Trainer Thomas Tuchel weiß vor dem Pokalspiel gegen Union Berlin nicht, welche Spieler er aufstellen soll. Die Bayern fühlen sich endlich wieder in der Spur und der VfL Wolfsburg will sich den Europa-Cup nicht frühzeitig verspielen.

Wer spielt gegen wen?

So liefen die Dienstagsspiele

Sportfr. Lotte - Bayer Leverkusen 4:3 i.E.
Dynamo Dresden - Arminia Bielefeld 0:1
SC Freiburg - SV Sandhausen 3:4 i.E.
Würzburg - 1860 München 3:4 i.E.
Hallescher FC - Hamburger SV 0:4
Eintracht Frankfurt - FC Ingolstadt 4:1 i.E.
FC St. Pauli - Hertha BSC Berlin 0:2
Borussia M'gladbach - VfB Stuttgart 2:0

Mittwoch, 18.30 Uhr
FCA Walldorf – SV Darmstadt
Hannover 96 – Fortuna Düsseldorf
1. FC Heidenheim – VfL Wolfsburg
SpVgg Greuther Fürth – FSV Mainz 05

Mittwoch, 20.45 Uhr
1. FC Nürnberg – FC Schalke 04
1. FC Köln – 1899 Hoffenheim
FC Bayern München – FC Augsburg
Borussia Dortmund – 1. FC Union Berlin

Das ist das Topspiel

FC Bayern München – FC Augsburg: Überzeugend in der Champions League, dominant in der Bundesliga - jetzt will Rekordsieger FC Bayern auch im DFB-Pokal große Stärke demonstrieren. Nach der Rückkehr zum erfolgreichen Tempo-Fußball möchte es das Star-Ensemble von Carlo Ancelotti beim bayerischen Doppelpack gegen den FC Augsburg nicht gleich wieder kriseln lassen. "Wir wissen, wie schön es ist, im Finale in Berlin zu sein. Das ist unser großes Ziel. Aber auch dieses K.o.-Spiel ist schwierig, weil jeder Fehler bestraft werden kann", sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer. Man habe zuletzt einen "kleinen Denkzettel" bekommen, räumte Neuer ein: "Aber jetzt stehen wir voll im Soll."

"Mein Traum ist es, im Pokal zu überwintern", sagt FCA-Manager Stefan Reuter.

"Mein Traum ist es, im Pokal zu überwintern", sagt FCA-Manager Stefan Reuter.

(Foto: dpa)

Zum dritten Mal seit 2012 treffen der FC Bayern und der FC Augsburg im Pokal aufeinander, erstmals in der Allianz Arena. In den vergangenen Jahren sei man "immer kurz vor Weihnachten gegen Bayern ausgeschieden. Das reicht jetzt", sagte FCA-Manager Stefan Reuter. "Das Allerwichtigste für uns ist, in der Liga zu bleiben. Mein Traum ist es allerdings, im Pokal zu überwintern", sagte der frühere Bayern-Profi in der "Bild". Im Dezember 2012 gab es ein 0:2 in Augsburg, ein Jahr später wieder ein 0:2. "Uns ist klar: Wenn die Bayern Normalform haben, wenn sie ernst machen, dann heißt es für uns: Helm aufsetzen, anschnallen und gut festhalten", sagte Trainer Dirk Schuster.

Dieses Spiel sollten Sie sehen

1.FC Köln – 1899 Hoffenheim: Peter Stöger hatte gar keine Zeit, um sich allzu lange mit der ersten Pflichtspielpleite nach einem halben Jahr zu beschäftigen. Nein, auch das 1:2 am vergangenen Samstag bei Hertha BSC brachte den Coach des 1. FC Köln nicht aus der Fassung. "Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit ist die Mannschaft gut zurückgekommen und hat gezeigt, dass es alles stimmig ist", sagte er schlicht. Punkt. Analyse abgeschlossen. Schließlich drängt die Zeit, denn mit der Zweitrundenpartie gegen 1899 Hoffenheim steht die nächste schwere Prüfung an - und Stöger hat großen Respekt vor der TSG, die jüngst beim 3:0 bei Bayer Leverkusen ihre Klasse unter Beweis gestellt hat.

Bekommt viel Lob für seine Arbeit: Julian Nagelsmann.

Bekommt viel Lob für seine Arbeit: Julian Nagelsmann.

(Foto: dpa)

Unter Trainer Julian Nagelsmann, dem mit 29 Jahren jüngsten Coach in der Geschichte der Fußball-Bundesliga, hat Hoffenheims Spiel viel mehr Struktur und Konstanz gewonnen. Nagelsmanns akribische Arbeit trägt immer mehr Früchte - offensiv wirkt das Team viel dynamischer, defensiv steht die Abwehr resolut und sicher. Dies hat auch Stöger bemerkt. "Hoffenheim ist eine gute Mannschaft mit Qualität in allen Bereichen", analysierte der Österreicher: "Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie oben dabei sind." Die verteilten Komplimente kommen aber postwendend zurück. "Peter Stöger und Jörg Schmadtke leisten dort seit Jahren sehr starke Arbeit", sagt Nagelsmann. Zwar habe Köln einen "guten, ausgeglichenen Kader und eine gute Einstellung", sei zudem "stark in der Defensive und der  Umschaltbewegung". Doch sein Team liebe den Erfolg, die Siege. "Es will alles dafür tun, um das aufrechtzuerhalten." Und: "Ich werde die Mannschaft nicht bremsen, weil es gut läuft und wir oben stehen. Wenn wir nachlässig werden, dann melde ich mich."

Hier wird's besonders spannend

Verletzungssorgen zum Verzweifeln.

Verletzungssorgen zum Verzweifeln.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Borussia Dortmund – 1. FC Union Berlin: Thomas Tuchel lächelte kurz, dann verbreitete er die nächsten schlechten Nachrichten äußerst gelassen. Das ohnehin schon riesige Lazarett von Borussia Dortmund wird immer größer. Für das Spiel gegen Zweitligist Union Berlin ist nun auch der Ausfall der Offensivkräfte Pierre-Emerick Aubameyang (Wadenprobleme), Ousmane Dembélé und Christian Pulisic (beide krank) wahrscheinlich. "Es steht absolut infrage, ob sie mitwirken können", sagte Tuchel. Das Trio konnte am Dienstag nicht trainieren. Damit nehmen die personellen Sorgen des arg gebeutelten dreimaligen Pokalsiegers immer weiter zu. Tuchel schraubt daher die Erwartungen zurück. "Die Ansprüche an uns selber sind gesunken", sagte Tuchel: "Uns fehlt die Eingespieltheit, die Qualität und viel Erfahrung."

Drei Bundesligaspiele in Folge haben die Schwarz-Gelben nicht gewonnen. Ungeachtet aller Personalprobleme ist ein Sieg gegen die Eisernen aber Pflicht. "Wir trauen uns ganz klar zu, das Spiel zu gewinnen. Das ist unser Anspruch", sagte Tuchel. Union belegt nach einem starken Saisonstart in der 2. Liga derzeit einen Aufstiegsplatz. Dennoch sehen sich die Köpenicker beim deutschen Vizemeister in der Rolle des klaren Außenseiters. "In der zweiten Runde hätte ich mir ein Los gewünscht, das wir sportlich eher hätten stemmen können. Wir sind nicht auf Augenhöhe", sagte Trainer Jens Keller. Trotzdem bemühte der 45-Jährige die "üblichen Floskeln", wie er selbst sagte: "Das ist ein Pokalspiel, da ist alles möglich. Genauso fahren wir dorthin. Wir werden versuchen, das Unmögliche möglich zu machen." Unterstützt werden die Berliner im ehemaligen Westfalenstadion von knapp 10.000 Fans.

Dieses Spiel birgt das größte Überraschungspotenzial

1.FC Heidenheim – VfL Wolfsburg: Ein Blick auf die Bundesliga-Tabelle sagt alles: Wolfsburg MUSS gewinnen. Für die angeschlagene Millionen-Truppe um Mario Gomez und Julian Draxler zählt im Pokal beim kleinen FC Heidenheim nur ein Sieg - sonst droht auch die Abkürzung nach Europa ganz schnell zur Sackgasse zu werden. "Wir müssen jetzt Ergebnisse liefern", sagte Interimstrainer Valerien Ismael vor dem Duell mit dem Zweitligisten und machte seinen schwächelnden Stars Druck. Schließlich drohen die Wölfe ihr Saisonziel - Teilnahme am Europacup - nach dem verheerenden Saisonstart mit sieben Liga-Spielen in Serie ohne Sieg bereits im Herbst zu verpassen. Ein weiteres Jahr ohne die große Fußball-Bühne wäre bei den horrenden Ausgaben für den Kader aber kaum vermittelbar.

Und weil Wolfsburg mittlerweile auf den drittletzten Platz abgestürzt ist, gilt der Pokal nun als kürzester Weg nach Europa. "Wir dürfen aufgrund der letzten Wochen nicht in Panik verfallen, sondern müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren", sagte Ismael, der in Heidenheim um den Einsatz von Draxler bangt. "Ein Pokalspiel ist immer ein Fight. Da müssen wir die Kampfsau rauslassen." Die letzten Wochen - Wolfsburg wartet seit zwei Monaten auf einen Sieg - haben beim Pokalsieger von 2015 Spuren hinterlassen. Die "Wolfsburger Nachrichten" fragten schon einmal süffisant, ob an der Brenz nicht die "Generalprobe der Relegation" steige. Schließlich würden beide Klubs - Stand jetzt - Ende Mai um die Zugehörigkeit in der Eliteliga kämpfen.

Pokalspruch der 2. Runde

"Diese Mannschaft kann auch ein Busfahrer trainieren, so gut ist die." Lotte-Trainer Ismail Atalan nach dem Pokal-Triumph des Drittligisten gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen