"Olympische Bühne ist bereitet" Olympische Winterspiele in Peking sind eröffnet

Chinas Staatschef Xi Jinping erklärte die Olympischen Winterspiele von Peking für eröffnet.

Chinas Staatschef Xi Jinping erklärte die Olympischen Winterspiele von Peking für eröffnet.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Mit einer farbenfrohen Eröffnungsfeier starten die Olympischen Winterspiele ganz offiziell. Bis zum 20. Februar geht es in Peking um Höchstleistungen, um Gold, Silber und Bronze. Im Fokus stehen aber nicht nur die Wettbewerbe, sondern auch die Umstände, die das IOC und China den Athleten zumuten.

Begleitet von politischen Boykotten und Corona-Sorgen haben die 24. Olympischen Winterspiele in Peking begonnen. Unter dem Motto "One World, one Family" ("Eine Welt, eine Familie") versuchten die chinesischen Gastgeber, sich bei der Eröffnungsfeier mit einer bunten und technisch aufwendigen Show im Olympiastadion als modern, weltoffen und friedlich, aber auch selbstbewusst und unbeeindruckt von der Kritik an den Menschenrechtsverletzungen zu präsentieren.

Mit der traditionellen Formel "Ich erkläre die XXIV. Olympischen Winterspiele von Peking für eröffnet" gab Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping um 21.51 Uhr Ortszeit das Startsignal für das erste Weltfest des Wintersports in China. Nach den Sommerspielen 2008 ist Peking damit der erste Ort der Olympia-Geschichte, der nun auch Schauplatz für Winterspiele ist.

Insgesamt werden bis zum 20. Februar in Peking und in den 200 Kilometer entfernten Bergen von Zhangjiakou und Yanqing knapp unter 2900 Sportlerinnen und Sportler aus 91 Nationen starten. In 109 Wettbewerben werden Medaillen vergeben. Das als Vogelnest bezeichnete Olympiastadion war bei der Zeremonie bei minus 5 Grad wegen der Corona-Pandemie nur zur Hälfte gefüllt. Auf der Ehrentribüne fehlten zudem zahlreiche hochrangige Regierungsvertreter vor allem aus dem Westen. Länder wie die USA, Großbritannien, Kanada und Australien boykottieren die Winterspiele diplomatisch.

Keine Kritik am Gastgeber

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock und Innenministerin Nancy Faeser werden nicht nach China reisen, von einem Boykott will die Bundesregierung wie auch Japan aber nicht sprechen. Dagegen war der russische Präsident Wladimir Putin nach Peking gereist und bei der Eröffnung dabei. Vor Olympia-Beginn hatte er mit Chinas Präsident Xi große Einigkeit in der Ukraine-Krise und bei den wachsenden Spannungen mit den USA demonstriert.

"In unserer brüchigen Welt, in der Spaltung, Konflikte und Misstrauen ständig zunehmen, zeigen wir der Welt: Ja, es ist möglich, erbitterter Gegner zu sein, zugleich friedlich und respektvoll zusammen zu leben", sagte IOC-Chef Thomas Bach in seiner Rede an die Teilnehmer gerichtet. Auf Kritik am Gastgeber ging er nicht ein. Auch zuvor hatte Bach immer wieder die Neutralität des Internationalen Olympischen Komitee betont und damit klare Aussagen zur Verfolgung der Uiguren und Tibeter, der Unterdrückung der Demokratie-Bewegung in Hongkong oder der Meinungsfreiheit durch China vermieden.

Die Aufführung vor einem weltweiten TV-Publikum war reich an Hinweisen auf den Frühling, der mit dem auch Frühlingsfest genannten und noch laufenden Neujahrsfest zum Jahr des Tigers eingeläutet wird. Zudem zog sich das Motiv der Schneeflocke durch das Programm, mit der die Unterschiedlichkeit der Menschen symbolisiert werden sollte, die ein gemeinsames globales Zuhause bauen.

Beim Einzug der Nationen lief das deutsche Team als 85. Team der 91 Mannschaften ins Stadion. Angeführt wurde die Delegation von der fünfmaligen Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein und dem zweimaligen Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich. Rund 75 Mitglieder des Teams waren dabei, darunter etwa 20 Athletinnen und Athleten. Insgesamt sind 149 Sportlerinnen und Sportler für die Peking-Spiele nominiert worden.

Nur über den Sport zu berichten, reicht nicht aus, wenn Olympia in einem solchen Rahmen wie 2022 stattfindet. Nicht nur in Deutschland ist die Kritik an der Vergabe nach China, am Gebaren des Gastgebers, am Schweigen des IOC und seines deutschen Präsidenten groß. Und die Vorfreude zumeist gering. Nachfolgend finden Sie eine Liste an Texten, die unsere Sicht auf die Dinge widerspiegeln.

Die Olympische Achse des Bösen

Nun gehen sie also los, die Olympischen Winterspiele in Peking. Doch wohl selten war weniger Vorfreude auf das größte Sportfest der Welt als in diesem Jahr. Und das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie, sondern an einer brisanten politischen Gemengelage.

Pechsteins Triumph ist mehr wert als Gold

Claudia Pechstein wird die deutsche Olympiamannschaft in Peking ins Stadion führen, mit der Fahne in der Hand. Für die 49-Jährige ist das der Höhepunkt ihrer Karriere. Und das, obwohl sie gleich doppelt eine historische Sportpersönlichkeit ist. Und nicht von allen geliebt.

Warum Sie bei Olympia einschalten müssen

Die Olympischen Spiele liefern viele Gründe, warum man sie ignorieren sollte. Gastgeber China ächtet Menschenrechte. Die Pandemie, trotz der das Großevent durchgezogen wird. Das Milliardengeschäft der Organisatoren. Aber ein wichtiger Grund, sie nicht zu ignorieren, bleibt: die Athletinnen und Athleten.

Das sind die deutschen Olympia-Favoriten

109 Entscheidungen stehen bei den Olympischen Winterspielen in Peking auf dem Programm. 15 Sportarten sind vertreten, nur im Curling konnte sich keine deutsche Mannschaft qualifizieren. Insgesamt 149 Deutsche werden in Peking dabei sein. Einige von ihnen haben sich Großes vorgenommen.

Wer gefährdet hier eigentlich Olympia?

Bevor die Olympioniken um Plätze und Medaillen wetteifern können, steht die Sorge im Mittelpunkt. Die vor einem positiven Corona-Test mit Überführung ins Quarantänehotel. Aber auch die vor Betrug ist real. Der sportliche Wert der Winterspiele in Peking ist überschattet.

Olympiagold zahlt sich nicht für alle (gleich) aus

Wer eine Medaille bei Olympischen Spielen gewinnt, hat dafür viel gezahlt: Unzählige Stunden Training, Feiern mit Freunden verpasst, Wehwehchen ignoriert. Auch Geld kostet der Sport meist nicht wenig. Die Belohnung hängt dann um den Hals. Sie ist eher ideeller Natur. Erst recht für einige Deutsche.

"In Peking: Boom! Alles raushauen!"

Aufgrund der Menschenrechtsverletzungen in China ist immer wieder von einem Boykott der Olympischen Spiele die Rede, im Hintergrund läuft die Pandemie weiter. Die deutsche Halfpipe-Hoffnung Leilani Ettel erklärt, wie sie sich inmitten dieser Debatten auf ihr Olympia-Debüt vorbereitet.

Diese sieben Wettbewerbe sind neu bei Olympia

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking fallen in sieben Sportarten insgesamt 109 Entscheidungen. Sieben dieser Wettbewerbe sind neu im Programm, und was sich bereits in Tokio im vergangenen Sommer gezeigt hat: Der Trend geht auch im Winter zu Mixed-Wettbewerben.

Das müssen Sie zu Olympia wissen

Die Olympischen Winterspiele sind eröffnet. Mit Peking ist erstmals ein Ort Ausrichter von Winter- und Sommerspielen. Für die Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt geht es um Erfolge. Die Kritik an den Wettbewerben aber ist immens. Sie richtet sich vor allem gegen China.

Quelle: ntv.de, ara/tsi/ter/dpa

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