Technik

Mobile World Congress eröffnet Apple fehlt und Nokia kämpft

Der Mobile World Congress ist eröffnet. Unter dem Motto "größer, flacher, schneller" zeigen HTC, Sony, LG und Co, was sie zu bieten haben. Nur einer fehlt: Apple. Der Weltmarktführer hält sich traditionell aus Barcelona fern. Eine reine Androiden-Veranstaltung ist die Messe dennoch nicht. Nokia startet einen neuen Versuch, mit Windows Phone zu landen.

"Redefinign Mobile" ist in diesem Jahr der offizielle Slogan des MWC.

"Redefinign Mobile" ist in diesem Jahr der offizielle Slogan des MWC.

(Foto: dapd)

Die weltgrößte Mobilfunk-Messe wird zur Androiden-Parade: Das Google-Betriebssystem dominiert bei den bisher vorgestellten Neuheiten des Mobile World Congress in Barcelona. Schon einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Messe am heutigen Montag präsentierten unter anderem HTC, Sony und LG ihre nächsten Flaggschiff-Smartphones. Allen gemeinsam: große Bildschirme, leistungsstarke Chips und verbesserte Kameras.

Als erster Hersteller außerhalb des Android-Lagers wird der angezählte Weltmarktführer Nokia etwas Neues zeigen. Die Finnen haben sich für ihre Smartphone-Sparte ganz  Microsofts Plattform Windows Phone verschrieben. Nebenbei  unterstützen aber auch noch ihr betagtes Betriebssystem Symbian weiter, das einst den Markt für Computer-Handys beherrschte. Im November kamen die ersten Nokia-Telefone mit Windows Phone auf den Markt. Trotz guter Kritiken kommt das Betriebssystem bislang aber nicht einmal auf zwei Prozent Marktanteil. Im Vorfeld des Kongresses wurde deutlich, dass auch bisherige Windows-Partner wie HTC immer mehr auf Android setzen.

Das Google-Betriebssystem machte zuletzt gut die Hälfte des Smartphone-Markts aus. Der Vorteil für die Hersteller liegt auf der Hand: Bei dem offenen System sparen sie Lizenzabgaben und haben freie Hand bei der Konfiguration ihrer Geräte. Ganz risikolos ist das Geschäft allerdings nicht, denn Android ist besonders oft Ziel von Patentklagen der Rivalen Apple oder Microsoft.

Chinesen machen Tempo

Ein Viertel aller Smartphones sind iPhones, doch Apple ist als führender Smartphone- Hersteller in Barcelona nicht dabei – wie immer. Dafür geben die Android-Anbieter auf der Messe ihr Bestes, das aktuelle iPhone 4S alt aussehen zu lassen.

So verspricht der chinesische Hersteller Huawei das schnellste Smartphone auf dem Markt, bei HTC sollten Vergleichsaufnahmen demonstrieren, dass man eine bessere Kamera als das aktuelle Apple-Modell habe. Die Bildschirme der neuen Telefone sind mit mindestens 4 Zoll, (gut 10 Zentimeter) Diagonale allesamt größer als beim iPhone mit seinen 3,5 Zoll (8,9 Zentimeter). Bislang beharrte Apple stets darauf, dass das die beste Größe für ein Smartphone-Display sei.

Sony will es endlich schaffen, die verschiedenen Sparten des Konzerns zu einem umfassenden Angebot zu vernetzen. Dabei gilt es,  Bereiche von Unterhaltungselektronik über die Playstation bis hin zum eigenen Hollywood-Studio und Musikfirma zusammenzubringen. Mobile Geräte wie Smartphones und Tablets sollen dabei eine zentrale Rolle einnehmen, kündigte Firmenchef Kazuo Hirai in Barcelona an. Die neue Xperia-Smartphones werden nun eng an Sonys Film- und Musikdienste angebunden.

Intel will mitspielen

Der weltgrößte Chiphersteller Intel macht unterdessen einen neuen Anlauf, die Dominanz des britischen Rivalen ARM im Markt für Smartphones und Tablet-Computer zu brechen. Der Mobilfunk-Anbieter Orange will im Sommer ein Android-Smartphone mit Intel-Prozessor in Großbritannien und Frankreich auf den Markt bringen. Intel ist klarer Marktführer bei PC-Chips, für mobile Geräte galten seine Prozessoren aber trotz aller Anstrengungen als zu stromhungrig. Microsoft passte sogar sein neues Betriebssystem Windows 8 an ARM-Chips an, weil es auch auf Tablets laufen soll.

Microsoft stellt in Barcelona am Mittwoch die Vorabversion seines nächsten Computer-Betriebssystems Windows 8 für Verbraucher vor. Dass der Software-Riese dafür die Mobilfunk-Messe in Barcelona ausgesucht hat - und nicht etwa die klassische Computer-Messe CeBIT nur wenige Tage später in Hannover - macht die Prioritäten für die Zukunft deutlich. Das nächste Windows soll nicht nur auf PCs, sondern auch auf den boomenden Tablets laufen.

Die Mobilfunk-Branche hat in den vergangenen Jahren die klassische PC-Industrie klar hinter sich gelassen. Weltweit gibt es nach Branchenschätzungen rund sechs Milliarden Mobilfunk-Anschlüsse. Im vergangenen Jahr wurden knapp 1,8 Milliarden Mobiltelefone verkauft, fast jedes dritte davon war ein Smartphone.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen