iBooks 2 bringt Leben in eBooks Apple will Schulen erobern
20.01.2012, 10:05 UhrComputerkonzern Apple will den Bildungsmarkt umkrempeln und künftig noch mehr iPads verkaufen. Werkzeug dafür soll die App iBooks 2 sein, die eBooks mit multimedialen Inhalten darstellen kann. Mit einer Gratis-Software soll jeder in einfachen Schritten interaktive E-Books erstellen können. Das Konzept dürfte vor allem für Studenten und Universitäten interessant sein.
Wenn es nach Apple geht, sollen Schüler und Studenten künftig keine Bücher, sondern iPads in ihren Mappen tragen. Möglich machen soll das iBooks 2, mit dem in eBooks Videos, Audiodateien und interaktive Elemente integriert werden können. Erstellen kann die Multimedia-eBooks jeder mit der kostenlosen Software iBooks Author. In Anspielung auf ein Apple-Programm zum kinderleichten Musizieren spricht der Konzern selbst von "GarageBand" für die Produktion digitaler Bücher. Statt mehrere Kilogramm schwere Bücher müssten Schüler und Studenten nur noch ihre iPads in die Klassen mitnehmen, schwärmte Apple-Manager Eddy Cue.
Wie weniger gut betuchte Eltern oder öffentliche Schulen bei der Anschaffung der rund 500 Dollar teuren Geräte unterstützt werden könnten, erwähnte Cue allerdings nicht. Experten erwarten nicht, dass Apple zu mehr als Rabattaktionen bereit sein wird. Auch die Multimedia-eBooks kosten bis zu 15 Dollar. So scheint iBooks 2 vorerst vor allem für Studenten und Universitäten interessant zu sein.
Steve Jobs' Vision
Der im Oktober verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs hatte im Hintergrund lange über eine Revolution auf dem US-Bildungsmarkt nachgedacht, wie er seinem Biografen Walter Isaacson erzählte. Die Vorstellung der Bildungsinitiative in dem New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum war die erste große Apple-Ankündigung seit Jobs' Tod an den Folgen eines langen Krebsleidens.
Mehrere große US-Verlage sind zum Start von iBooks 2 mit ihren Lernbüchern dabei. Schon in den vergangenen Jahren seien bereits mehr als 20.000 Lern- und Bildungs-Apps für das iPad entstanden, sagte Apple-Marketingchef Phil Schiller.
Auch wenn es am Anfang vor allem um den amerikanischen Markt geht, machte Apple größere Ambition deutlich: Die neue "iTunes U"-App soll in vielen Ländern verfügbar sein. "Damit können Lehrern und Studenten alles nötige direkt auf ihren iPads erledigen." Bisher konnte man sich bei "iTunes U" Lernmaterial wie Videos von Vorlesungen herunterladen.
Apple war mit dem Start des iPad im Frühjahr 2010 auch ins Geschäft mit digitalen Büchern eingestiegen, hat in dem Bereich jedoch viele Konkurrenten wie etwa den weltgrößten Online-Einzelhändler Amazon. Der Schwerpunkt auf digitale Lernbücher und die neue Selbstverlags-Plattform könnten die Gewichte verschieben.
Quelle: ntv.de, kwe/dpa