Technik

Middelhoff und die Folgen Aus für Napster?

Das Ausscheiden von Thomas Middelhoff als Vorstandsvorsitzender bei Bertelsmann könnte das endgültige Aus für die Musik-Tauschbörse Napster bedeuten. Wie die US-Tageszeitung "Wallstreet Journal" unter Berufung auf unternehmensnahe Quellen berichtet, will der Konzern nach dem personellen Wechsel seine Aktivitäten im Internet überdenken. Auch die Schließung des Online-Buchhändlers BOL sei im Rahmen der Umstrukturierungen wahrscheinlich.

Unter dem neuen Vorstandschef Gunter Thielen sollen demnach sämtliche Geschäftsbereiche auf Wirtschaftlichkeit und Zukunftspotenzial hin untersucht werden. Auch ein möglicher Verkauf des Wissenschafts-Verlags BertelsmannSpringer sei wieder im Gespräch, wurde berichtet.

Konzernteile, die auf absehbare Zeit nichts oder zu wenig zum Gewinn beitragen, sollen dicht gemacht oder verkauft werden. Im Vordergrund stünde nun eher wirtschaftlicher Pragmatismus als eine Vision für die Zukunft der Medienbranche.

Bertelsmann hat bislang rund 85 Mio. US-Dollar in die Musiktauschbörse investiert. Für die Übernahme wollte der Gütersloher Konzern weitere acht Mio. Dollar zur Verfügung stellen, die zur Schuldentilgung verwendet werden sollen.

Einst gehörte Napster mit rund 60 Mio. Usern zu den Stars im Internet. Dann lief jedoch die Musikindustrie Sturm gegen das damals kostenlose Musikangebot und klagte. Im Juli 2001 musste Napster alle Dienste einstellen. Derzeit laufen noch die Klagen der fünf großen Musikkonzerne. Zu den Hauptklägern gehört auch die Bertelsmann Music Group (BMG).

Quelle: ntv.de

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