Technik

Die "Große Firewall" Chinas abgeschirmte User

Was einst die chinesische Mauer war ist nun die chinesische Firewall.

Was einst die chinesische Mauer war ist nun die chinesische Firewall.

(Foto: REUTERS)

China hat mit 340 Millionen Nutzern die größte Internetgemeinde und den am schnellsten wachsenden Online-Markt der Welt. Populäre Seiten wie Facebook, Twitter, Youtube oder kritische Nachrichtenportale wie die Deutsche Welle oder der chinesische Dienst der britischen Rundfunkgesellschaft BBC sind gesperrt.
Lokale Suchmaschinen wie Baidu.cn oder Google.cn müssen ihre Suchergebnisse selbst filtern. Heikle Themen sind Tibet, der Dalai Lama, Taiwan, die blutige Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 oder das Schicksal von chinesischen Dissidenten. Der chinesische Nutzer sieht bei den lokalen Suchmaschinen nicht einmal, welche Seiten weggefiltert worden sind.

 

Solche Ergebnisse werden auf den langsamer laufenden internationalen Suchmaschinen mit Servern außerhalb Chinas manchmal noch angezeigt, sind aber geblockt. Häufig scheitert aber schon die Suche, indem die Verbindung unterbrochen wird. Die "Große Firewall" sperrt so auch Seiten von Menschenrechtsgruppe wie Amnesty International oder des US-Senders Radio Free Asia (RFA), der sich für Freiheit und Demokratie einsetzt.

 

Bei den Zugriffen hat die chinesische Suchmaschine Baidu nach eigenen Angaben einen Anteil von 77 Prozent, während Google auf 17 Prozent gefallen ist. Die Einnahmen auf dem Markt für Suchmaschinen steigen rasant und verteilen sich nach Angaben chinesischer Medien zu 63 Prozent auf Baidu, während Google 33 Prozent erreicht.

Proxy-Server unbrauchbar

Die Zensur hat sich seit der zweiten Hälfte 2009 mit bis dahin ungekannten fortschrittlichen technischen Einsatz noch verschärft. Proxy-Server wurden unbrauchbar gemacht. Kostenlose Programme wie Tor, mit denen bis dahin die Sperren umgangen werden konnten, funktionieren auch nicht mehr. Die chinesische Firewall setzte selbst verschiedene Versionen kostenpflichtiger VPN-Tunnel außer Gefecht.

Quelle: ntv.de, dpa

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