Technik

Apple zeigt Bilder einer frühen Studie Das Ur-iPad war aus Plastik

Ein riesiges Zwölf-Zoll Display, ein weißes Plastik-Gehäuse und kein Home-Button – so hätte das erste iPad aussehen können, hätte sich Steve Jobs nicht lieber erst mal auf das iPhone konzentriert. Nun sind Bilder eines Tablet-Prototypen aus den frühen Nuller Jahren aufgetaucht.

Ähnlichkeiten sind zu erkennen, der Home-Button fehlt allerdings.

Ähnlichkeiten sind zu erkennen, der Home-Button fehlt allerdings.

Lange bevor das iPhone herauskam, hat Apple schon an einem Tablet gebastelt. Das zeigen Bilder eines Prototypen, die jetzt im Zuge des Patentstreits mit Samsung aufgetaucht sind. Apples Chef-Designer Jonathan Ive hat die Bilder jetzt dem Gericht vorgelegt, um seine Aussage zu untermauern, dass Apple bereits Anfang des letzten Jahrzehnts mit der Entwicklung eines Tablets begonnen hat.

Die Schwarz-Weiß-Bilder dürften laut Ives Schätzungen aus der Zeit zwischen 2002 und 2004 stammen und zeigen ein Gerät, das durchaus gewisse Ähnlichkeiten mit dem heutigen iPad beweist: Es hat abgerundete Ecken, einen schwarzen Rand und einen Bildschirm im 4:3-Format. Buzzfeed hat die Bilder mit denen eines iPad 2 verglichen, das Ur-iPad dürfte demnach ein Zwölf-Zoll-Display gehabt haben. Damit wäre es fast 40 Prozent größer gewesen als das iPad2 und mit einem Zoll auch doppelt so dick. Auf der Rückseite erinnert nur das mittig platzierte Apple-Logo an die heutige Optik. Ansonsten orientierten die die Designer beim Gehäuse offenbar am Monitor des klassischen weißen Plastik-Macbooks – von teurem Aluminium keine Spur.

Die Rückseite erinnert an den Monitor des alten Macbooks.

Die Rückseite erinnert an den Monitor des alten Macbooks.

Einen richtigen Namen hatte das Projekt noch nicht, bei Apple trug es lediglich die Bezeichnung "035 mockup or prototype". Da es in dem Prozess gegen Samsung lediglich um Design-Fragen ging, machte Ivy auch keine weiteren Angaben zur Ausstattung. Die Bilder zeigen einen Anschluss für Kopfhörer und für einen Docking-Port. Auf einen erweiterbaren Speicher verzichtete Apple offenbar schon beim Prototypen, ein USB-Anschluss oder ein Kartenschlitz sind auf den Bildern nicht zu erkennen. Und noch etwas fehlt: Der Home-Button, der erstmals 2007 beim iPhone auftauchte und auch für das iPad charakteristisch geworden ist.

Auch Nokia hatte Touchscreen

Schon 2010 verriet Steve Jobs, dass der Ursprung des iPhones eigentlich ein Tablet gewesen sei. Er habe Anfang der 2000er Jahre den Auftrag gegeben, ein Multitouch-Display zu entwickeln, auf dem man auch schreiben kann. Als klar war, was möglich ist, habe man dann erstmal das iPhone gebaut und sei später wieder auf das Tablet-Konzept zurückgekommen.

Doch nicht nur bei Apple wurde schon Jahre vor dem ersten iPad über ein Tablet nachgedacht: Nokia habe bereits Ende der 1990er Jahre ein Tablet mit Mobilfunkanbindung und Touchscreen entwickelt, verriet der ehemalige Chef-Designer Frank Nuovo gerade dem "Wall Street Journal". Über den Prototypenstatus kann das Gerät aber nicht hinaus. Auch ein Mobiltelefon mit Farb-Touchscreen und einem einzigen Bedienknopf habe man schon im Jahr 2000 in petto gehabt, das Konzept aber wieder verworfen, sagte Nuovo. Als Apple sieben Jahre später das iPhone herausbrachte, verkannte Nokia die Bedrohung. Das iPhone galt als zu teuer in der Fertigung, zudem überstand das Smartphone Nokias strengen Fall-Test aus 1,5 Metern Höhe nicht, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Erst 2008 habe man Apple als ernsthaften Herausforderer erkannt.     

Quelle: ntv.de, ino

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