Schaltkreise aus Plastik Der "intelligente Joghurtbecher"
12.11.2002, 14:37 UhrIn der Entwicklung des "intelligenten Joghurtbechers" ist Infineon nach eigenen Angaben ein großer Sprung nach vorn gelungen. Ein Erlanger Team aus den Forschungslabors des Chipherstellers hat erstmals elektronische Schaltkreise aus Plastik auf eine herkömmliche Verpackungsfolie aufgebracht, teilte das Unternehmen in München mit.
Bislang war dies nur mit sehr hochwertigen Kunststoffen möglich. Die flexiblen Funk-Etiketten sollen in wenigen Jahren verfügbar sein und die herkömmlichen Strichcodes auf Waren etwa in Supermärkten ersetzen.
Auch Intel, SAP und Metro arbeiten gemeinsam an der Entwicklung der intelligenten Aufkleber, von denen sich die Unternehmen enorme Logistikersparnisse in der Handelslogistik versprechen. Künftig sollen alle Produktinformationen wie eine Visitenkarte mit Hilfe der kleinen Plastik-Chips auf die Verpackung gedruckt werden können. Im Gegensatz zu normalen Strichcodes können die Chips zum Beispiel Daten über Herkunft, Lieferdatum und Haltbarkeit über Funk auch selbstständig vermitteln, ohne dass ein Lesegerät in Sichtweite sein muss.
Für einen massentauglichen Einsatz müssten nach Angaben von Infineon jedoch jährlich mehr als 500 Milliarden solcher Chips produziert werden. Bei der Fertigung sind dabei vor allem geringe Material- und Herstellungskosten notwendig. Die Chips könnten entweder als Etikett auf die Verpackung geklebt oder vom Halbleiter-Hersteller bereits integriert als "intelligente" Verpackungs-Folie angeboten werden.
Quelle: ntv.de