Technik

Nur 10.000 Einsprüche bei Google Deutsche dulden Street View

Die Aufregung über Googles Straßenansichts-Dienst "Street View" war im Februar riesig. Die Verbraucherministerin machte sich medienwirksam Sorgen um die Privatsphäre der Bundesbürger und forderte zum Widerstand auf. Tatsächlich zählt Google bisher aber nur sehr wenig Widersprüche.

Ein Kamera-Auto von Gooogle im Einsatz.

Ein Kamera-Auto von Gooogle im Einsatz.

Höchstens 10.000 Schreiben gingen bisher bei dem Internetkonzern ein. "Momentan kann ich Ihnen nur von einer vierstelligen Zahl von Widersprüchen berichten", sagte Google-Sprecherin Lena Wagner dem Blog "Carta". Google erhalte aber "selbstverständlich auch weiterhin Widersprüche", so dass die Zahl in der nächsten Zeit weiter steigen könne. Die Vermutung ist nicht unbegründet. Der Bielefelder Datenschutzbeauftragte gibt beispielsweise an, bereits 1.500 Widersprüche eingesammelt zu haben.

Google nimmt für "Street View" aus Kamera-Autos Panorama-Bilder aus 2,90 Metern Höhe auf, um sie im Zusammenspiel mit seinem Kartendienst "Google Maps" online zu zeigen. Außerdem könnte "Street View" demnächst auch in Deutschland in "Google Maps Navigation" eingesetzt werden.

Zweierlei Maß?

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hatte "Street View" als "millionenfache Verletzung der Privatsphäre" kritisiert. Auf der Website des Ministeriums steht ein Formular bereit, mit dem Mieter und Hauseigentümer gegen die Aufnahmen von Google protestieren können. Gegen die (vorerst) gekippte Vorratsdatenspeicherung oder die zentrale Erfassung von Endgeltnachweisen (ELENA) gab oder gibt es diesen Service nicht.

Google argumentiert, die Rahmenbedingungen für die "Street View"- Aufnahmen seien mit den Datenschützern in Deutschland abgesprochen. So würden beispielsweise Gesichter und Auto-Kennzeichen automatisch unkenntlich gemacht. Kritiker halten dagegen und sagen, dass die automatische Verpixelung nicht zuverlässig genug arbeite. Viele Personen seien zu identifizieren.

Quelle: ntv.de, kwe/dpa

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