Sony Reader und Konkurrenten Ein Schub für E-Books
02.04.2009, 09:44 UhrNicht weniger als eine Revolution des Lesens hat Sony ausgerufen. Auslöser für die wie auch immer geartete Umwälzung soll das vom Hersteller jetzt auf den Markt gebrachte Lesegerät RS-505 Reader sein. Es wiegt 260 Gramm, ist nicht größer als ein Taschenbuch und dient zum Lesen digitalisierter Bücher. Allerdings ist der Reader nicht das erste Gerät seiner Art.
Die unverbindliche Preisempfehlung für das Gerät lautet 299 Euro. Angeboten wird es laut Sony Deutschland in rund 450 Buchhandlungen und online zum Beispiel bei Libri.de und Thalia.
Das Besondere an der Markteinführung des Readers ist, dass gleichzeitig das Angebot an elektronischen Büchern in deutscher Sprache deutlich vergrößert worden ist, sagt Achim Barczok von der Zeitschrift "c't". "Jetzt gibt es auch viele Bestseller auf Deutsch als E-Book." Die digitalisierten Bücher im EPUB-Format sind unter anderem bei Libri.de und Thalia sowie bei Sony erhältlich. Zum Download benötigt man einen internetfähigen PC, denn eine Mobilfunkverbindung fehlt Sonys Reader.
Kauftitel zum gleichen Preis
Die E-Books sind meist genauso teuer wie die Papiertitel - zumindest wenn es sich um Werke handelt, die im EPUB-Format bereitgestellt werden. Darüber hinaus bietet Sony in seinem eBook-Store mehr als 500.000 Buchtitel kostenlos an, die Google digitalisiert hat.
Bevor die Bücher aus dem Online-Shop heruntergeladen und auf den Reader überspielt werden können, muss der Nutzer sich beim Software-Hersteller Adobe registrieren lassen und das kostenlose Programm Adobe Digital Editions von der Adobe-Homepage herunterladen und installieren. Es dient den Verlagen als Kontrollinstrument, damit die Bücher nicht unbefugt weiterverbreitet werden. Auf den Reader kommen die Werke ebenfalls mit Hilfe der Adobe-Software - per Drag and Drop. Laut Hersteller fasst der Reader bis zu 160 Bücher im EPUB-Format. Die Bedienung ist intuitiv zu erlernen und einfach.
Die Darstellung auf dem Reader ist der eines echten Buches sehr ähnlich. Ein Flimmern, wie man es vielleicht vom PC-Bildschirm her kennt, gibt es beim Reader und bei anderen Geräten, die mit sogenanntem E-Paper arbeiten, nicht. Positiv ist auch, dass die Schriftgröße verändert werden kann. Doch wie beim Lesen eines richtigen Buches sollte der Anwender auf eine ausreichend helle Umgebung achten. Denn das Display besitzt keine eigene Beleuchtung. Störend fällt ein kurzes Flackern beim Seitenwechsel auf. Das sei der Technik geschuldet, erklärt Achim Barczok. "Störend wirkt das nur beim schnellen Durchblättern, nicht beim Lesen eines Romans."
Akkuladung hält eine Woche
Weil das Display keine Beleuchtung hat, ist der Reader ein sparsames Gerät. Das Gerät kommt gut eine Woche lang mit einer Akkuladung aus. Vorteilhaft am EPUB-Format ist, dass es sich gut an die Displaygröße anpassen lässt. Probleme kann das EPUB-Format laut Barczok aber bei Büchern mit aufwendigen Grafiken bereiten: "Das klappt nicht immer gut." Neben EPUB liest der Reader die Formate PDF, DOC, TXT und RTF umgehen. Das Gerät zeigt auch Fotos an - allerdings nur schwarz-weiß.
Bereits länger am Markt ist Amazon mit seinem Kindle beziehungsweise mit dem Kindle 2 - bisher allerdings nur in den USA. Mehr als 240.000 Bücher stehen für den Kindle zur Verfügung. Kürzlich hat Amazon im US-amerikanischen Apple App Store eine kostenlose Software zum Lesen von Kindle-Büchern auf dem iPhone und dem iPod touch bereitgestellt. Einen Termin für die Markteinführung des Kindle in Deutschland steht noch nicht fest. Hier erhältlich sind dagegen bereits unter anderem das BeBook von Endless Ideas (rund 300 Euro), das Cybook von Bookeen (rund 280 Euro) sowie verschiedene Lesegeräte des Herstellers iRex (500 bis 700 Euro).
Quelle: ntv.de